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Melges24 Abenteuer in Dänemark – Saisonstart mit Hindernissen

Unverhofft kommt oft. Und so bin ich kurzfristig über Ostern bei unseren Stralsunder Melges24 Freunden vom Sputnik Segelkombinat eingesprungen. Eric hat eine Zusammenfassung von dem Event beim Hellerup Sejlklub geschrieben:

Für das Team der IMMAC Sputnik stand in diesem Jahr ein früher Start in die heiße Phase der Segelsaison 2016 an. Um die „Patina“ des vergangenen Winters möglichst schnell wieder runter zu bekommen, ging es für uns zum Osterfest nach Kopenhagen zum Easter-Cup.

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Wie immer dicht an dicht an der Luvtonne. (Foto vom Hellerup Sejlklub)

Ein Saisonstart der einige Überraschungen für uns bereithalten sollte. Zwei Tage vor Abfahrt schlug ein fieser Feind namens „Virusgrippe“ zu. So standen wir plötzlich ohne Steuermann und Gennakertrimmer da. Kurzzeitig schien es für uns unmöglich überhaupt nach Dänemark zu fahren, mussten wir an Bord doch fast alle Abläufe und Positionen umstellen. Und auch mit Ersatzleuten sah es so kurzfristig gar nicht gut aus. Glücklicherweise sprang Philipp Gläser, ein befreundeter Melges-Segler aus Greifswald, ein. Mit vielen Kilogramm Untergewicht machten wir; Dirk Hoffmann (Steuermann), Philipp Gläser (Focktrimmer), Frank Niemann (Vorschiff) und Eric Werner (Gennakertrimmer), uns auf den Weg nach Kopenhagen.

Nach der Ankunft stand das obligatorische Auftakeln und Trimmen des Bootes auf dem Programm. Am nächsten Tag wartete wieder eine Überraschung auf uns. Die für diese Saison neu angefertigten Ruderbolzen wollten nicht so recht in die Beschläge passen. Bedingt durch diesen Umstand, verpassten wir den Start zur ersten Wettfahrt und holten uns die „verdienten“ Buchstaben ab. Dafür saß das Ruder aber nun perfekt und ohne „Spiel“ dort wo es hingehört.

Schön, aber kalt war das Wetter immerhin am zweiten Tag.

Die nächsten beiden Rennen schafften wir es, bei mäßigen Winden, jeweils den neunten Platz zu erreichen. Die Crew spielte sich langsam ein und wir waren sehr froh über die moderaten Bedingungen. Das letzte Rennen des Tages sollte uns dann auch für den ganzen vorhergehenden Stress entlohnen. Mit einem taktisch gut ersegelten zweiten Platz beendeten wir die Wettfahrt.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit Sonnenschein und zauberte die erste leichte Bräune auf unsere noch winterbleichen Gesichter. Und auch die Windbedingungen sahen für uns „Leichtgewichte“ beim Auslaufen noch sehr vielversprechend aus. Doch die Überraschung sollte nicht lange auf sich warten lassen. Das erste Rennen des Tages entwickelte sich kurz nach der Rundung der Luvtonne zu einem absoluten Flautenpoker. Bei allen waren die Nerven bis aufs äußerste gespannt, während das Feld ziemlich durcheinander gewürfelt wurde. Mit viel Dusel gingen wir als vierter über die Ziellinie. Danach war warten angesagt. Der Wind dreht nun komplett und frischte auf. Das Glück vom ersten Rennen sollte aber nicht Bestand haben. Bei immer stärker werdenden Winden zeigten sich sehr deutliche unser Gewichtsproblem und andere kleinere Schwachstellen unserer „Testcrew“.

Das Feld lag nun immer sehr eng zusammen und verzieh absolut keine Fehler. Die Crews waren nun warm und endgültig aus dem Winterschlaf erwacht. Ein zwölfter und zwei unglückliche vierzehnte Plätze waren die Folge.

Am letzten Tag war Warten angesagt. Für uns ein Geschenk, denn draußen zogen Böen mit bis zu 30 Knoten über die Bahn. Nach etwas mehr als neunzig Minuten Startverschiebung ging es dann doch auf den Kurs. Der Wind war dabei abzuflauen und auch die Böen waren nicht mehr ganz so hart. Zwei Wettfahrten wurden gesegelt und wir schlugen uns bei diesen Bedingungen den Umständen entsprechen gut. Mit viel Körpereinsatz gelangen uns ein neunter und ein elfter Platz. Somit änderte sich dann auch nicht mehr viel und wir bestätigten unseren zehnten Gesamtplatz, den wir schon seit dem ersten Tag für uns beanspruchten.

Schöner Segelclub im Norden von Kopenhagen.

Alles in Allem war der Easter-Cup eine sehr gut organisierte Veranstaltung und genau das Richtige um in die Saison zu starten. Mit der Leistung aller beteiligten Crewmitglieder sind wir durchweg zufrieden. Uns fehlte nur etwas Routine und Gewicht in dieser Crewkombination.

Beim nächsten Event, der MAIOR in Kiel, greifen wir dann mit vollzähliger Crew und neuem Mut richtig an.

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