Anfang September stand mit der Landesjugendmeisterschaft in Ribnitz der Jahreshöhepunkt für die Jugend des SVMVs an. Der „Chef-Coach“ der Greifswalder Jugendabteilung wertet aus:
Wir Greifswalder reisten wieder in einer langen Karawane mit vielen Seglern, Seglerinnen, Eltern, Trainern und Motorbooten an. Die Regatta wurde – für uns in der Ausschreibung im Vorfeld nicht ersichtlich – auf drei Regattabahnen ausgetragen, sodass wir bei der Wasserbetreuung unserer Kinder und Jugendlichen auch auf die Landestrainer angewiesen waren. Man kennt sich.
In Vorbereitung der Deutschen Jugendmeisterschaft in Greifswald ist auch unser alter Greifswalder Local Marc Schulz (weiterhin Landestrainer Baden-Württemberg) mit seinen 29er Teams angereist. Wie sich heraus stellen sollte, mit einer recht starken Truppe.
29er
Unsere beiden 29er lieferten ein sehr erfreuliches Ergebnis mit Platz 2 für Adele/Katharina und Platz 3 für Johann/Basti in der Landeswertung ab!
Bei den Mädels hat sich auch wieder bewiesen, dass sich der große Aufwand und die Regattatätigkeit (Eurocup, Kieler Woche, Warnemünder Woche, Skiff Cup, WM, …) im Normalfall auszahlt. In der U16 Wertung haben die Mädels sogar gewonnen.
Ein ganz großer Dank geht hier natürlich an Georg aus Rostock. Wir haben hier in Greifswald sicherlich die materielle Basis in den letzten anderthalb Jahren bereit gestellt und auch wöchentlich das Training absichern können, aber ohne die Vermittlung der kleinen bootsklassenspezifischen Kniffe durch ihn, wäre das mit Sicherheit nicht möglich gewesen.
Die Jungs lieferten auch ordentlich ab. Hier ist die Hoffnung, dass sie bei der Meisterschaft auf dem Heimrevier Ende September dann auch mal ihren Starkwindgewichtsvorteil voll ausspielen können.
Kritisch muss zu unsere Teams gesagt werden, dass die BaWüs mehrmals mit Steuerbord am Start (locker) durchgekommen sind, während sich das Gros des Feldes am Schiff tummelte.
ILCA 6
Bei den IlCAs war ebenfallls zu sehen, dass Michel Qual in diesem Jahr auch etwas mehr Zeit ins Regatta segeln investiert hatte (Gardasee/ KiWo).
Bei den Starts, die ich sehen konnte, war er ordentlich positioniert. Platz 11 ist in dem Zusammenhang eine ordentliche Leistung. Die vorderen Plätze werden bei den ILCA6 in erster Linie von den langjährig aktiven Landeskadern (auch ehemalige) besetzt.
Max Gottschewski und Max Engel kamen mit den drehenden/pendelnden Windbedingungen nicht ganz so zurecht.
ILCA4
Hannes Middelstädt (11) und Rita Riesebeck (12) haben im Feld der 34 Boote eine schöne Leistung gezeigt. Etwas mehr Mut beim Start und permanent die Augen auf bei der Seitenwahl sind die Zutaten, um sich noch etwas weiter vorn zu platzieren.
420er
Emilia und Franzi hatten erstmals Gelegenheit Regattaluft bei den ‚Großen‘ zu schnuppern und hatten an beiden Tagen im Hafen ein Strahlen im Gesicht, da sie einige schöne Glitscherlebnisse mit ihrem neuen Sportgerät hatten.
Opti B
Bei den jüngeren Optis waren mit Valentin Tanejew, Lenny Peters, Venia Bernstein und Mimi Langner vier Kinder aus Greifswald am Start. Hier konnte sich Valentin den 3. Platz auf dem Podium und eine Bronzemedaille erkämpfen.
Auch die anderen 3 Optikids konnten sich Ränge in der ersten Hälfte des großen Feldes sichern.
Opti A
Acht Greifswalder Kinder waren in Ribnitz in Opti A am Start. So viele hatten wir noch nie, oder? Die Stärke und der Zusammenhalt der Gruppe wird mittlerweile besonders deutlich, indem die vier erfahreneren Jungs nun die jüngeren Jungs und Mädels mitziehen und zusammen Erfolge feiern. Toll zuzusehen!
Maximilian Kießling verpasste mit dem vierten Platz knapp einen Podiumsplatz in der Landeswertung, der sicherlich drin gewesen wäre.
Bei der U12 Wertung überraschte Alexander Fricke mit einem dritten Platz in seiner 2. Opti A Regatta und durfte somit auf dem Treppchen stehen.
Aus dem Nähkästchen
Für das Hafenkino wurde natürlich auch gesorgt. Tricky ist in Ribnitz ja immer das An- und Ablegen. Da kann das Material schonmal innerhalb von Sekunden deutlich „altern“. Besonders für die 29er Kippelkisten, war es eine Herausforderung rückwarts aus der Gasse abzulegen.
Meine spontane Abhalterettungssprungaktion ging dann auch schief, da ich nicht bedacht hatte, dass der Landestrainer mit der Tücke einer schlappen Schlauchbootnase aufwartet und ich das entsprechend schwammige Gefühl unter meinem Fuß nicht mehr rechtzeitig antizipieren konnte. Ergebnis? Wässerung! Und ja – die Bestellung für sein neues Schlauchboot ist bereits ausgelöst gewesen. :-)
Fazit
Alles zusammen jedenfalls ergibt sich ein sehr erfreuliches Bild vom Abschneiden unserer Kinder und Jugendlichen bei der LJM 2023.
Letztens sagte mir Opti-Trainer Jörg Lehmann aus Schwerin: „Ihr seid seit Jahren der erfolgreichste Verein ohne hauptamtlichen Trainer!“ – gemeint war hier unsere Gemeinsame Jugendabteilung als Zusammenschluss vom Akademischen Seglerverein, Greifswalder Yachtclub und Yachtclub Wieck. Hat sich angefühlt wie ein Ritterschlag!
Tim Köppe