BoddenRacer

Jahresabschluss der Greifswalder Opti – Regattagruppe „Team BoddenRacer“ : Teil 2

Teil 1 gibt’s hier. In Teil 2 geht’s um Glücksfeen, Alpen-Überquerungen, Klo-Pontons und Opti‘s in Skigebieten.

Der Greifswalder Opti-Tross auf Achse.

Während im Heimatrevier die „Dickschiffsegler“ schon emsig ihrer Boote gekrant haben, war die Greifswalder Opti-Truppe noch lange nicht mit ihrer Segel-Saison fertig! Zwischen Oktober und Dezember folgten einem Trainingslager auf dem Gardasee (Italien) während der Herbstferien, mehrere nationale Regattaeinsätze in Schwerin und Bremerhaven, sowie internationale Wettkämpfe beim PYC Team Cup in Berlin und ein Saisonfinale in Pula (Kroatien) zur St.Nikolausregatta.

Trainingscamp Gardasee

Den zweiten Teil der Herbstsaison leitete für die Opti’s das Speed-, Technik- und Sichtungs-Trainingslager mit dem Landestrainer am Gardasee ein. Sieben Opti Segler:innen von der Gemeinsamen Jugendabteilung Greifswald machten sich auf Einladung auf den Weg gen Süden, nach Norditalien (Alpenquerung Nr. 5 u. 6 in dieser Saison).

Mit dabei waren Hannah, Venia, Alexander, Maxi, Jan-Mattis, Liam und Lukas. Auch ein Trainingsblock „Team Segeln“ (4 gegen 4) zur Vorbereitung des Internationalen Einladungs-Team Race in Berlin stand diesmal auf dem Programm.

Herbstpokal Schwerin – Ein Segel für die Glücksfee

Es waren schlechte Wetter- und Windprognosen für den 33. Schweriner Herbstpokal am Wochenende (21./22. Oktober). Noch am Vortag stellte Wettfahrtleiter Ekkehard Schulz, mit den Worten “Optis können unwahrscheinlich viel Wind ab!”, Überlegungen an, bis zu welcher Windstärke er wohl die Optis über die Bahn schicken könne.

Orkanartige Böen aus Ost fegten über das Vereinsgelände. Zum Glück kam es anders. So schnell wie der Spuk gekommen war, flaute der Wind schon ab Mitternacht wieder ab. Rund 220 Opti Seglerinnen und Segler waren gekommen und starteten in drei Altersklassen (Opti A, B, C). Gäste aus Polen, Dänemark, Tschechien und der Schweiz brachten internationales Flair mit. Drei Wettfahrten konnten auf den Bahnen am Samstag ins Ziel gebracht werden. Am Sonntag Wetter wie aus dem Bilderbuch, schöner Wind, Sonne satt und milde Temperaturen entschädigten für die vorangegangenen Tage. 

Das Greifswalder Team mit der Glücksfee.

Riesen-Stimmung wieder an Land. DJ Paddy heizte der Meute zu Tombola und anschließenden Siegerehrung nochmal ordentlich ein. Hierbei war es keine zwei Jahre her, dass Venia Bernstein bei der Verlosung der Tombola die Glücksfee gespielt hatte. In diesem Jahr nun durfte sich Venia selbst über den Hauptpreis, ein nigelnagelneues „Müller“ Opti-Segel aus Rostock, freuen!

Für alle ehrenamtlichen Helfer waren die glücklichen Kindergesichter ein schöner Lohn. Ein Riesen- Dankeschön geht an alle Schweriner!

Maxi überzeugte im Endergebnis wieder einmal stark als Gesamtzweiter in Opti A zusammen mit Jan-Mattis als 29. Hannah schaffte als Opti A Neueinsteigerin mit dem 47. erstmals ein Platz in der ersten Hälfte, Flora beendete die Regatta auf Platz 79. Venia und Mimi belegten in Opti B Platz 28 und 85.

Trainerin Claudia war bei guten Einzelergebnissen zufrieden. Trotzdem gibt es noch einiges im winterlichen Theorie-Unterricht aufzuarbeiten.   

Opti Team Cup Berlin

Während in Schwerin auf dem Wasser gekämpft wurde, folgten unsere Jungs Lukas und Liam zusammen mit dem Opti-Team MV der Einladung zum internationalen Team Race in Berlin, hier ein Gastbeitrag von Jasper Porthun aus Schwerin:

Die Teilnehmer aus vielen Nationen beim Team Cup in Berlin.

„Vom 19. bis 22. Oktober waren wir, das Opti Team MV (Jasper, Liam, Lukas und Malea), beim Internationalen Optimist Team Cup 2023 am Wannsee beim Potsdamer Yacht-Club zu Gast. Das war mega cool! An der Startlinie waren Teams aus den USA, Puerto Rico, Großbritannien, Monaco, Norwegen, Finland, Schweden, Dänemark, Polen, Kroatien und drei Teams vom Gastgeberland Deutschland!

Am Donnerstag sind alle angekommen. Wir haben unsere Boote gecheckt und die Segelanweisung besprochen. Einige Teams haben sogar schon trainiert. Abends sind wir zu unseren Gastfamilien gegangen, weil das hier so Tradition ist.

Klo-Ponton auf dem Wannsee.

Am Freitag ging’s dann richtig los. Wir hatten dieses “Round Robin”-Ding, wo alle gegen alle segeln. Das war echt krass, weil es voll kalt und stürmisch wurde und wir nicht alle Rennen schaffen konnten. Wenn jemand mal aufs Klo musste, gab es dieses Toilettenfloß, was echt praktisch war. Und es gab warmen Kakao, der war echt lecker. Samstag ging’s weiter. Das Wetter war ein bisschen besser, und wir haben dann mit den Rennen der Silber- und Gold-Flotte angefangen. Alle deutschen Teams, auch wir, waren im Silberfleet.

Sonntag waren dann die finalen Rennen. Puerto Rico hat gewonnen, die waren echt gut. Kroatien kam auf den 2. Platz, Schweden auf den 3. und Polen auf den 4. Unser Team hat den 2. Platz im Silberfleet gemacht, was echt super war! Das Wochenende war voll anstrengend, aber auch mega spannend und wir hatten viel Spaß.“

Eisbärenregatta (Bremerhaven)

Der Name ist Programm, denn es war Anfang November bereits sehr kalt in Bremerhaven (Trainer Brandy musste tatsächlich alle Lagen anziehen). Zur letzten Opti-Regatta in Norddeutschland reisten Maxi, Liam, Lukas und Venia an den Fischerei Hafen. Ein Super Ausklang für unsere Truppe, die bei 50 Teilnehmern in Opti A mit Maxi (2.), Liam (7.) und Lukas (8.), drei Top Ten Plätze sowie ein Podiumsplatz einfahren konnte. Und für die Jüngste im Team, Venia, war es an diesem Wochenende gleichzeitig der allererste Start in einer Opti A Regatta.

St. Nikolaus Regatta Pula, Kroatien

Für den endgültigen Saison-Abschluss ging es noch einmal über die Alpen Richtung Kroatien (Alpen-Überquerung 7. u. 8. in 2023). Während München vom 1. zum 2. Dezember im Schneechaos versank, schlichen sich unsere vier Segler Hannah, Lukas, Liam und Maxi nachts mit Bus und Opti-Anhänger (… anstatt mit Skiern) auf komplett verschneiter Autobahn um die Stadt. Eine Sperrung führte dann dazu, dass man im tiefsten Winter mit Optis über die österreichische Landstraße direkt am Parkplatz von so manchem Skigebiet vorbeifuhr.

Lukas hatte ja auch einen kleinen Bericht dazu geschrieben.

Zum Saisonabschluss noch mal in südliche Gefielde.

Maxi hatte diesmal leider mit einem Frühstart gleich im ersten Rennen zu kämpfen. Seine Schwester Hannah schaffte es in der länderübergreifenden U12 Wertung auf Platz 63. bei 155 Startern.

Als Fazit bleibt, dass Liam und Lukas mit ihrem guten internationalen Auftritt in Kroatien und Top-Plätzen unter den deutschen Teilnehmern nun kurzzeitig über den Jahreswechsel auf Platz 3 (Liam) und 7 (Lukas) der nationalen Rangliste geführt werden.

Über 400 Teilnehmer waren in Kroatien am Start.

Für die äußerst erfolgreiche Saison, wird außerdem Kumpel Maximilian Kießling in das Winner Team Germany berufen (Werksteam des Opti-Herstellers Winner), und bekommt für die kommende Saison ein neues Boot von der Werft gestellt!

Herzlichen Glückwunsch!

Epilog – Vielen Dank!

Belohnt wurde die intensive ehrenamtliche Arbeit in diesem Jahr zusätzlich mit dem Bau der lang ersehnten eigenen Bootshalle für den Kinder- & und Jugend-Segelsport in Greifswald.

Das Vorhaben wird derzeit mit der maßgeblichen Unterstützung der 3 tragenden Greifswalder Segelvereine ASV, GYC, YCW umgesetzt, sowie zusätzlichen finanziellen Mitteln des Landessportbundes MV und der Hansestadt Greifswald.   

Zur Einweihungszeremonie der neuen GJA-Halle Anfang Dezember haben noch die Tore gefehlt, aber die Boote standen schon trocken.

Weiterhin danken wir allen regionalen Unternehmen, Spendern und Förderern sowie der lokalen Wassersportwirtschaft für ihre Unterstützung zur Förderung und Ausbildung der Greifswalder Segeljugend.

Vielen Dank! Die Anmeldezahlen und Ergebnisse der Jüngsten zeigen, es lohnt sich!

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