Sehr geehrter Herr Fassbinder, sehr geehrte Bürgerschaft!
Mit großem Interesse und absoluter Sorge haben wir, die Eltern der Mädchen und Jungen sowie die Unterstützer der Gemeinsamen Jugendabteilung (GJA) der drei Greifswalder Segelvereine ASVzG (Akademischer Segelverein zu Greifswald), GYC (Greifswalder Yachtclub) und YCW (Yachtclub Wieck) die aktuellen Überplanungen der Südmole (OZ vom 29./30. Juni) zur Kenntnis genommen.
Schon jetzt ist der Segelsport unserer Kinder nur dem hohen Engagement der drei Vereine und ehrenamtlicher Helfer, stellvertretend (!) seien hier die Trainer Dirk Brandenburg und Tim Köppe genannt, zu verdanken. Durch den Verlust der Räumlichkeiten auf dem Gelände der Universität durch sehr hohe Jahresmietforderungen in Höhe des Jahresetats der GJA fehlen Unterstellmöglichkeiten für Boote und Zubehör, Umkleidemöglichkeiten und räumlich nahe Sanitäreinrichtungen. Die geplante bauliche Verdichtung des Areals wird diese Situation noch verschärfen, den Trainingsbetrieb, das Regattageschehen und auch Trainingslager (aktuell findet das 26. Sommertrainingslager zusammen mit mehreren Vereinen aus Berlin sowie aus Peenemünde und Neubrandenburg statt) weiter einschränken oder unmöglich machen.
Maritimes Flair zeichnet unsere Stadt aus. Dies wird durch neue Gebäude auf der Südmole nicht gestärkt, sondern eingeschränkt. Jugend-Regatten wie der jährliche Boddenpokal mit 140 Seglerinnen und Seglern 2019 oder die im nächsten Jahr stattfindenden Landesjugendmeisterschaft aller Jugendbootsklassen und die Deutsche Meisterschaft Laser Master sind dann kaum mehr möglich.
Werter Herr Oberbürgermeister, werte Bürgerschaft verschenken Sie Greifswalds maritimes Potential nicht für ein paar Bauten auf der Südmole! Dies hebt unsere Stadt nicht von anderen Hafenstädten ab. Eine Stadt, die sich – zu Recht – einen Rahsegler als Botschafter leistet, sollte auch weiterhin innovativ sein und auf die Zugkraft maritimen Sports setzen. Planen Sie die gesamte Südmole als ein großes Wassersportzentrum! Dies wird mehr Gäste in die Stadt und auf die Südmole locken als ein separates zusätzliches kleines Hotel, Restaurant und /oder Café. Das bislang geplante Wassersportzentrum hat nur Alibifunktion und wird diesem Namen nicht ansatzweise gerecht. Sie haben jetzt die Möglichkeit, Jugendsport nachhaltig zu fördern und die Attraktivität Greifswalds visionär zu erhöhen!
Dieser Brief wurde bereits von vielen Eltern und Unterstützern der GJA unterschrieben. Weitere Unterstützung kann gern hier als Kommentar oder per Email an redaktion@boddenracer.com kundgetan werden. Ich leite das dann gern weiter. Nächste Woche gibt’s die nächsten Gespräche mit Stadt.