BoddenRacer

Hoppetosse beim X-99 Goldcup am Bodensee

Nachdem coronabedingt der X-99 Goldcup am Bodensee 2020 zweimal verschoben wurde, gab es 2022 für unsere Crew keine Ausrede mehr, um nicht hinzufahren. Der Vorbereitungsaufwand war bei wenig Zeit der Beteiligten immens. Wir haben die X-99 selbst erfolgreich an den Bodensee geschleppt, fanden sehr freundliche Aufnahme bei der X-99 Klassenvereinigung „Süd“ und beim Yachtclub Langenargen, konnten nach dem Zusammenbau etwas trainieren und starteten am ersten Renntag, den 23.06., in einen traumhaften Segeltag.

Wegen der Wetterunsicherheiten vor Ort wurden an diesem ersten Tag fünf Wettfahrten durchgezogen. Alle Teams waren heiß. Es gab Kollisionen und Touchierungen im Feld bei strahlendem Sonnenschein und großer Hitze auf klarstem Wasser. Wir haben den Tag solide als 7. im Feld der 12 X-99 und mit einem Sprung in den Bodensee abgeschlossen.

Der zweite Renntag, Freitag der 24.06., fiel wetterbedingt komplett aus. Der Samstag stand mit äußerst vagen Windaussichten vor uns. Unter dem Eindruck der enorm langen und anstrengenden Hinfahrt haben wir am Freitag ausgekrant und wieder gepackt, um volle zwei Tage für die Rückfahrt mit Begleitfahrtzeug zu haben. Entsprechend stand am Samstag, den 26.06. DNS in der Liste.

Am Ende stand eine glückliche Heimkehr von einem großen Abenteuer.

Sebastian Tirschmann

Ohne Drängeln – Rund Vilm 2022

“PhöniX” lässt sich von der eigenen Shore Crew vor der Insel Vilm ablichten.

“Wir sollten mal wieder bei der Regatta “Rund Vilm” mitsegeln.”, meinte Henrik vor kurzem zu mir. “War doch immer eine nette Veranstaltung”. Kurzerhand wurde die ‘PhöniX’ (eine Albin Express) als das Boot der Wahl auserkoren, da ‘Boreaden’ so kurzfristig noch nicht fertig war.

Auch wenn die Anreise aus Stralsund etwas weiter ist und der Wind am Freitag doch recht stark aus Ost geblasen hat, hat Henrik die Anreise gleich als Familienausflug genutzt und für die zeitnah folgenden Rügen-Rudder-Teilnehmer den ersten Streckenabschnitt ausgecheckt.

Am Samstag haben dann wurde dann das Boot regattaklar gemacht. Dank einer Schwimmhausmieterin, konnten wir sogar etwas Gepäck und den Motor unterm Vordach ablegen. Bei dem leichten Wind wollten wir auf jedes unnötige Gewicht verzichten.

Bei der Steuermannsbesprechung um 11:30 wurde dann nochmal ausdrücklich auf die touristische Ausrichtung der Regatta hingewiesen. Soll heißen, kein Drängeln an den Tonnen, erzwingen des Wegerechts am Start um lange Protestverhandlungen im Anschluss zu vermeiden. Man merkt auch an der Meldeliste, dass die Vielzahl der Teilnehmer eher einheimische Segler sind.

Dann ging es raus aufs Wasser. Da der Wind viel weniger war, als angesagt und auch in der Richtung etwas unvorhersehbar war, wurde wie gewohnt links herum gesegelt. Wobei jedoch die Tonne Lauterbach ausgelassen werden sollte. Am Start war wirklich wenig Wind und es wurde ein klarer Spistart mit Steuerbordbug. Wir waren in der ersten Startgruppe und kamen gleich gut weg, dicht gefolgt von der Hiddensee ‘Deja Vu’. Die schnellere Gruppe startete 10 min nach uns.

Nach dem Raumschotkurs folgte ein guter Anlieger von Tonne 3 auf 2 und dann ein Amwindkurs auf Tonne Vilm. Da konnten wir uns dann doch etwas von der Hiddensee absetzen. Die 5 YS-Punkte Differenz waren anfänglich nicht richtig spürbar.

Die MX-35 ‘forty-two’ segelte die ganze Zeit mit dem Code 0 und hatte auf Tonne Vilm zwar gut Speed, konnte zuerst die Höhe nicht halten. Da der Wind auf dem Schlag allerdings immer weiter von Süd auf Ost drehte, kamen sie auch mit dem Code an der Tonne an und es brachte ihnen einen deutlichen Vorteil, gegenüber den Booten mit Genua. An Tonne Vilm waren wir 4. Schiff nach der ‘forty-two’, dem ‘Teeboot’ und der ‘Intoxication’.

Es folgte eine Wende und ein unspektakulärer spitzer Halbwindkurs. Auf dem Schenkel überholten uns der Nacra 17 mit Marc und seinem Kapitän. Auch die ‘Glasperle’ kam immer weiter auf. An Tonne Reddevitz ging dann endlich wieder der Spi hoch, auch wenn es noch recht spitz war. Das setzte uns auch wieder etwas von der ‘Glasperle’ ab, denn sie zögerten lange, fuhren sogar noch weiter Höhe raus.

Vor uns konnte die ‘forty two’ zwar den Vorsprung durch den Code 0 gegenüber dem ‘Teeboot’ noch halten, es schien aber auf dem Vorwindkurs spannend zu werden, ob der Vorsprung ausreichend sein würde. Das ‘Teeboot’ hatte durch den Genaker dann doch das deutlich größere Vorsegel. Das Segeln vorbei an Muglitz wurde jedoch auch unter Spi zu einer echten Hängepartie. Ständig sind wir in ein Flauteloch gefahren. Der Wind hat wieder deutlich abgenommen und von hinten schienen die Boote mit etwas mehr Wind aufzukommen. Kurz vorm Ziel hat das ‘Teeboot’ dann noch noch die Führung übernommen und somit als schnellstes Kielboot das Blaue Band bekommen.

Nach einer Halse haben wir dann auch die Hafeneinfahrt und damit das Ziel passiert. Danke an die Zielmannschaft für den Applaus, auch wir hatten ein gutes Gefühl, so weit vorne zu sein. Wir erreichten kurz vor 16 Uhr nach knapp 3h Segelzeit das Ziel. (Ergebnisse hier)
Da später der Wind noch weiter einschlief und wie angesagt 17 Uhr das Ziel schließt, haben leider nicht alle das Ziel erreicht.

Bei der Siegerehrung, sehr gutem Essen mit Spanferkel und Musik machte allerdings niemand den Eindruck, sich darüber zu ärgern. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung und der Yachtclub Putbus war sichtlich bemüht, den Seglern einen schönen Abend zu bescheren.

Danke an die Organisatoren und den Teilnehmern der 32 Yachten.

Mark Schröder

TP52 Imagine wird Fünfter in Marstrand

Foto: Peter Gustafsson & searchmagazine

In den letzten Tagen waren wir im wunderschönen Marstrand in den schwedischen Westschären und haben am BigBoat Race teilgenommen. Nach 2017 (X 41) und 2018 (Melges 32), wollten wir 2020 dann auch mit der TP teilnehmen. Leider war dies coronabedingt nicht möglich.

Umso mehr haben wir uns deshalb auf die 2022-Ausgabe der Veranstaltung gefreut. Das Feld war mit 18 Booten in der Gruppe der großen Boote leider etwas kleiner als in den Vorjahren, aber mit einer weiteren TP52 und vielen anderen sehr coolen Booten und richtig starken Teams wieder top besetzt.

Nach dem Training am Freitag segelten wir am Samstag bei 12-18 Knoten und kalten, teils regnerischen Bedingungen 3 knackige Up&Down Rennen und konnten im 2. Rennen sogar einen Tagessieg einfahren. Am Sonntag war dann nach hinten und nach vorne in der Gesamtwertung noch einiges möglich, sodass wir bei absolutem Traumwetter voll motiviert weitere 3 Rennen absolvierten. Am Ende erreichten wir die Top5 und konnten auch die andere TP52 hinter uns lassen. Wir sind richtig zufrieden und auch stolz über die gute Platzierung und freuen uns jetzt umso mehr auf die nächsten anstehenden Regatten in den nächsten Wochen.

Ein ganz großes Dankeschön geht an das Orga-Team des Marstrand BigBoat Race, die wieder eine super Veranstaltung in einem absoluten Traum-Revier auf die Beine gestellt haben! Gratulation an alle Preisträger und vor allem auch an das Team der Intermezzo, die mit einer starken Leistung am Ende nur ganz knapp den Gesamtsieg (einen Punkt hinter Platz 1) verpasst haben.

Felix Streckenbach

Ergebnisliste hier

Aufgeben war keine Option

Lukas war am vergangenen Wochenende bei der Ausscheidungsregatta für die Opti WM und EM. Einen Blumentopf hat er nicht gewonnen, aber trotzdem was dazu gelernt.

Foto: Thomas Sachs

Für uns, dem Opti Team MV, war eine Woche Schulbefreiung angesagt, damit wir vor der Regatta noch ausreichend in Warnemünde trainieren konnten. Die Trainingstage waren mit wenig Wind gut zu meistern. Mit dem Start der Ausscheidungstage war dann aber sehr viel Wind angesagt und so ist auch gekommen. Ich hatte sehr zu kämpfen vor allem am zweiten Tag mit dem Wind aus West und 2 Meter Wellen.

Mit einer guten Platzierung konnte ich also nicht punkten, aber es hat viel Spaß gemacht und ich habe viel gelernt. „Überleben“ war zeitweise mein Motto, bei den Wellen aufgeben war aber zu keiner Zeit eine Option.

Bis bald euer Lukas

Maxi gewinnt Bernsteinpokal in Opti A

Der Bernsteinpokal in Ribnitz ist traditionell die erste Ranglistenregatta im MV. Hier treffen sich die Optisegler des Landes das erste Mal nach dem langen Winter und den ersten Vorbereitungstrainingslagern am Mittelmeer. Es geht um Punkte für den Aufstieg von Opti B nach A und Ranglistenpunkte für die Deutsche Meisterschaft, die dieses Jahr in Kiel stattfindet.

Maxi beim Training in Slowenien. Foto: Thomas Sachs (Schwerin)

Für die Greifswalder Optigang hätte dieser Start nicht besser laufen können. Maxi Kießling konnte die Regatta in Opti A mit einer konstanten Serie gewinnen. Liam Bernstein auf Platz 7, Lukas Breitsprecher 13. und Jan-Mattis Busch auf Platz 19 rundeten ein fantastisches Ergebnis der Greifswalder Opti A Segler in der ersten Hälfte des Feldes ab. Somit hat die Greifswalder Optigruppe nicht nur ein Ausrufezeichen gesetzt, sondern es konnten alle vier auch einen entscheidenen Schritt für die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft machen.

Auch die “Frischlinge” in der Opti B, haben gezeigt, was in Ihnen steckt. Linus Harder brachte mit dem Podiumsplatz 3 seinen ersten großen Segelpokal mit nach Hause und Flora Hübner behauptete sich mit Platz 17 im ersten Drittel.

Zum Saisonauftakt also ein großer Erfolg für die Arbeit der Gemeinsamen Jugendabteilung bei den Jüngsten, der sicher 2022 noch für Gesprächsstoff sorgen wird.

Warum nicht die Jugendarbeit in Greifswald unterstützen? Wir sind immer auf der Suche nach starken Förderern und aktiven Helfern.

Die nächste Regatta findet an diesem Wochenende vor der eigenen Haustür statt – der Boddenpokal steht an. Am 7. und 8. Mai werden die Vereinsgelände voll und auf der Dänischen Wiek gibt es tollen Kinder- und Jugendsport zu sehen. Wir bemühen uns, live vom Wasser zu berichten – HIER KLICKEN.

Erste Gehversuche im 29er

Ostertrainingslager in Slowenien: Größer geht`s nicht – der 29er Eurocup in Koper als Saisonstart

Mitte April waren wir frisch umgestiegenen 29er in Koper, Slowenien, um die Saison mit einem intensiven Trainingslager zu beginnen. Nachdem Adele, Katharina, Johann und ich am Samstag alle in Slowenien angekommen waren ging´s am Sonntagvormittag direkt damit los ein paar grundlegende Dinge zum Trimm vorzubereiten, zum Beispiel eine Trimmtabelle zu erstellen und zu überlegen was man bei welchem Wind ungefähr einstellt. Nach der Therorie und der Vorbereitung gings auch schon am Nachmittag auf´s Wasser, mit dem Ziel sich erst einmal an die Bedingungen zu gewöhnen und damit unsere Trainerin Laura uns Greifswalder und zwei Schweriner, welche mit uns trainiert haben, von der seglerischen Seite kennenlernt.

Als wir dann vom Wasser kamen haben wir einen Spruch gemacht und dann sind wir in unsere Unterkunft in Portoròz gefahren. Dort wurden wir von den Eltern versorgt und konnten uns die Zeit durch gemeinsames Spielen vertreiben. Von Montag bis Mittwoch mussten wir mit den Optis, welche auch in unserer Unterkunft waren, raus zum Frühsport und danach gab es dann gemeinsames Frühstück.

Nach dem Frühstück hieß es dann Segelsachen schnappen und ab nach Koper wo wir dann so gegen 10 Uhr aufs Wasser gegangen sind. Dort haben wir angesichts des wenigen Windes Leichtwind-Halsen- und -Wenden geübt. Unterbrochen wurde das bis 15/16 Uhr andauernde Training nur von einer Mittagspause an Land. Wenn wir dann zurück in Portoròz waren, war es meistens schon 18 Uhr und Abendbrotzeit, also hatten wir nicht viel Freizeit.

Am Donnerstag ging es dann bei 3-5 Knoten, teilweise auch noch weniger, mit dem Eurocup los. Johann und ich haben uns, im Gegensatz zu Adele und Katharina, mehr Wind gewünscht, der dann am Freitag in der 2. und 3. Wettfahrt auch mit 10 Knoten eingesetzt hat.

Der Samstag wurde dann ein deutlich actionreicherer Tag für uns mit Windgeschwindigkeiten bis zu 25 Knoten. Adele und Katharina mussten in der 2. Wettfahrt leider abbrechen, weil ihnen das Fockfall kaputt gegangen ist. Wir haben draußen weiter unser Glück versucht, sind aber einige Mal gekentert und haben es dadurch, bis auf die erste Tageswettfahrt, nicht ins Ziel geschafft.

Der Sonntag wurde vom Wind sogar noch heftiger, worauf die Regattaleitung abbließ und dann genug Zeit zum Verladen entstand. Im Endergebnis standen beide Greifswalder Crews ziemlich weit unten. Aber insgesamt kam es Laura auch nicht auf unser Regattaergebnis an, sondern vielmehr darauf, dass wir was lernen und das haben wir gemacht. Am Sonntagabend und Montagfrüh war dann Abreise und es ging zurück an die Dänische Wieck.

Sebastian Riemann