Es wird wieder ein meisterschaftsreicher Sommer für Theresa. Das erste große Event ist gesegelt und der Erfolg lässt nicht auf sich warten. Meistertitel und WM-Quali. Yeah.
Oft wurde ich jetzt schon gefragt, wie ich es schaffe im Internat zu wohnen und jeden Tag diszipliniert zum Training zu gehen. Ehrlich gesagt, weiß ich es selbst manchmal nicht. Es gibt immer Tage, an denen es einem leicht fällt und an anderen möchte man am liebsten im Bett bleiben. Doch dann gilt es sich zu erinnern warum man segelt: weil es Spaß macht! Und noch mehr Spaß macht es, wenn man auch etwas Erfolg hat.
Wenn andere feiern, dann zelte ich und verbringe meine freie Tage auf dem Wasser. So sieht seit vier Jahren mein Himmelfahrt aus. Für die Laser heißt es nämlich Kooperationstrainingslager in Kiel. Doch es ist immer wieder schön meine Leutchen wieder zusehen und gemeinsam mit mehr als 100 Lasern Rennen zu segeln, ohne dass es um etwas geht. Auch dieses Jahr hat dieses Training mir sehr viel gebracht.
Das Wochenende nach Himmelfahrt, Pfingsten, verbrachte ich traditionell auch in Kiel um die YES („Young Europeans Sailing“, quasi die Kieler Woche der Jugendklassen) mit zu segeln, was gleichzeitig auch die Deutsche Juniorenmeisterschaft war. Doch es ging nicht nur um die Medaillen der Meisterschaft, sondern auch um das Ticket zu den 49. Hempel Youth Sailing World Championsship 2019. Eine Person/Team pro Bootsklasse nimmt für Deutschland an der Regatta Ende Juli im polnischen Gdynia teil.
Ein mehr als windigen ersten Tag bei mehr als 30 kn brachte mir einen guten Regattastart, sodass ich meinen Platz bis zum Ende verteidigen konnte. Der zweite und dritte Tag bei moderaten Bedingungen schuf einen solide Grundlage für erfolgreiches Segeln. Männlich und Weiblich im Laser Radial starteten getrennt. Bei den Mädels waren eigentlich alle deutschen Laser Radial Seglerinnen am Start. Ein gutes Feld um zu üben und sein Können unter Beweis zustellen.
Für mich hat sich das Training gelohnt. Nach den guten Rennen konnte ich es bei der Siegerehrung kaum glauben. Ich bin Fünfte insgesamt, Deutsche Junioren (U22)-Vize Meisterin und Erste U19 geworden, was bedeutet, dass ich Deutschland bei der diesjährigen Weltmeisterschaft vertreten darf. Was für eine Ehre!
Was das Wochenende dann noch abgerundet hat, ich bestritt die Regatta mit meinem ganz neuem Schiff. Nach fünf Jahren fast täglicher Nutzung tritt mein „altes“ Boot jetzt seinen wohl verdienten Ruhestand vom Regatttaleben an. :)
Aber erst muss es noch etwas die Transportengpässe überbrücken. Das neue Boot ist jetzt schon verladen auf dem Trailer nach Griechenland. In 12 Tage heißt es dann schon wieder auf zum nächsten Event. Anfang Juli steht meine letzte U19-Europameisterschaft in Athen an.
Zwei Tage nach der Rückreise geht es dann auch schon weiter nach Polen zur Weltmeisterschaft.
Doch dann ist auch noch nicht Schluss. Nach den Youth Worlds in Gdynia fliege ich zusammen mit meinem Vater zu meiner letzten U19-Weltmeisterschaft nach Kingston in Kanada.
Ein Segelsommer durch und durch steht also für mich diese Jahr wieder an. Erst in der letzten Woche bleibt dann Zeit für Ferien, die ich in Kanada am Lake Ontario verbringen werde.
Theresa Wierschin