BoddenRacer

Einzelkämpfer im Sturm – Klabüsterbeere gewinnt 2.Boddensolo

Max fällt über Bord, zieht sich am Gennaker aber selbst wieder auf’s Vordeck. Heiko geht der gepackte Spi über Bord, schafft ihn aber im vierten Anlauf wieder an Bord zu hieven. … Nach dem Boddensolo 2016 gab es viele Geschichten von den Skippern zu hören. Hagen erzählt seine:

Nach der gelungenen Erstauflage des „Boddensolo 2015“ ging es nun wieder an den Start für alle, die es als Einzelkämpfer auf ihren Booten wissen wollten. Im Gegensatz zum letzten Jahr mit seinen moderaten Windverhältnissen wartete draußen Wind um die 6 Beaufort aus ONO mit den dazugehörigen Wellen auf die Segler.
Aufgrund dieser Bedingungen wurde für alle Yardstickklassen der gleiche Kurs festgelegt. Über ca. 20 Seemeilen ging es von der Dänischen Wieck zur Tonne Ariadne, dann Richtung Tonne 4 am Eingang zum Strelasund, wieder zur Tonne Ariadne und anschließend nach Hause.

Nach dem Start konnte ich mich von den guten Starkwindeigenschaften der Vierteltonner beeindrucken lassen. Besonders „Klabüsterbeere“, der ich noch beim Start mit einem Leedurchbruch paroli bieten konnte, zog dann hart am Wind unter Vollzeug beharrlich in Luv an mir vorbei. Draußen auf dem Bodden waren die Bedingungen mittlerweile so, dass jedes Manöver, bei mir war es ein Verstellen der Holepunkte, zur Herausforderung wurde. Auf den Raumkursen ein buntes Tuch zu ziehen, erledigte sich bei mir und wohl auch auf den meisten anderen Booten aufgrund der überforderten Pinnenpiloten. Auch hier zeigte die „Klabüsterbeere“ eine beeindruckende Performance. Überlegene Technik, gepaart mit seglerischem Können, brachten mir schöne Bilder dieses Vierteltonners im Surf und der „Klabüsterbeere“ den Sieg in ihrer Klasse.

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Martin Buck aus Rostock dominiert mit seiner Klabüsterbeere mit der schnellsten berechneten Zeit bei den Einrümpfern.

Der Seemannsgeschichten über den Kampf mit den Elementen gab es nach der Siegerehrung viele. Erschöpfte und doch erleichterte Gesichter, dass alles ohne ernsthaften Bruch über die Bühne ging, sprachen Bände.

Mit dem „Boddensolo 2016“ und der wieder beachtenswerten Teilnehmerzahl von 23 Booten hat sich eine tolle, neue Regatta etabliert. Vielen Dank an die Organisatoren.

Hagen Benz

 

Links: Event-Webseite mit Ergebnissen. Updates auch bei Facebook.

“Baltic” goes to Ueckermünder Haffregatta oder Eine Seefahrt, die ist lustig

Am ersten Wochenende im September war es soweit, Baltic eine Flirt 30 machte sich auf den Weg nach Ueckermünde zur legendären Haffregatta. Eigner David Wilke und seine Crew hatten große Freude sich in das Mekka der Flirt 30 Klasse zu begeben. Am Donnerstag starteten David, Lars und ich in Wieck als die drei lustigen vier. Mit 7 Meilenstiefeln ging es nach Wolgast um abends noch durch den letzten Brückenzug zu kommen und die Havanna Bar aufzusuchen. Die Iceteas waren weder Long noch erinnerten sie an eine besondere Insel. Also zurück an Bord und Havanna zur Cola.

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Am Freitag kam mit Christian Zschiesche endlich seglericher Sachverstand an Bord. Leider nur bis Rankwitz. Nach dem Besuch der dortigen, und ich muss betonen hervorragenden Lokalität, hatte auch er sich gut in die Mannschaft integriert. Weiter nach Zecherin – und ab ins Oderhaff nach Ueckermünde. Anmeldung, Party und schon war Samstag 10:00 Uhr – Start.

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Perfekt, wir hatten einen super Start und hatten an der ersten Bahnmarke 300 m Vorsprung. Klar, wir hatten das Motto “Mehr Speed durch höhere Geschwindigkeit”. Siegessicher kamen die ersten Verwirrungen, erst fahren alle mehr Höhe, und dann auch noch mehr Speed. Schon an der zweiten Bahnmarke (die Luvtonne) war die zweite Flirt 30 vom Feld an uns vorbei. Doch wir setzten noch eine taktische Finesse und holten uns den ersten Platz zurück. Weiter Downwind, wir mit 7/8 Spi gegen alle andren Flirt, die natürlich mit Topspi. Wieder Positionsverlust. In Luv kam die SY Ruden, ebenfalls eine Flirt 30 und mit einer Uroma am Steuer. Und vorbei. Wie bereits gesagt, Ueckermünde ist für die Klasse der Flirt 30 der Nabel der Welt. Die Schiffe wurden dort gebaut, auf der legendären Stöckerwerft (16 Stück wurden zwischen Mitte bis Ende der 80er gebaut).

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Zurück zur Regatta: Chrischi, der Präsident des ASV z. Greifswald, zur Downwindsituation: „Man kommt ja auch nicht mit dem Messer zur Schießerei“. Und Schwupp, schon war auch die zweite Flirt an uns dran. Auf Platz zwei liegend ging es zurück auf die Kreuz, wo wir vor einer Reihe Fischernetzen, welche dicht unter der Wasseroberfläche hangen, kehrt machten und so uns erfolgreich auf den dritten Platz verholten. So blieb es dann bei herrlichem Wetter und Wind um die 3 bis 4 Bf bis ins Ziel. Der Rest ist schnell erzählt: Siegerehrung, wieder Party und am Sonntag in einem Stück zurück nach Greifswald, bei herrlichem Dauerregen, versteht sich. Baltic will be back!

Ronny Stieber

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Noris erste Opti-A Regatta

Mit dem Umstieg von Nori in Opti A hat Greifswald seit langer Zeit mal wieder vier Segler/innen im Oberhaus der jüngsten Nachwuchssegler. Die Truppe entwickelt sich also gut, die Trainer können stolz sein. Hier ein kleiner Bericht aus Berlin.

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Nori ist in Berlin ihre erste Opti A Regatta gesegelt.

Ein Wochenende nach “unserer” LJM war in Berlin der 13. Müggelschlößchen-Cup. Am Samstag ging alles ganz normal los: aufstehen (wir haben bei unseren Berliner Freunden vom VBS geschlafen), frühstücken, Boot auftakeln, umziehen und natürlich Toilettenbesuch.  Nur anmelden mussten wir – Franzi, Juli, Lovis und ich – uns nicht. Der Rostocker Trainer Christian Krause (der die LJM übrigens nochmal ausdrücklich gelobt hat. Und nicht nur er ;-)) hatte dies schon am Vortag gemacht.

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Bei der Besprechung mit Brandy vor der Regatta.

Als wir dann auf dem Müggelsee waren, begrüßten uns erstmal ein paar heftige Regenschauer. Die Wettfahrten liefen dann ohne Regen ganz gut. Man konnte eben nur nicht vorne mitwirken ☹. Nach 4 Wettfahrten am Samstag folgten bei mehr Sonne und Wind noch 2 am Sonntag. Am Ende belegten Franzi den 11., Juli den 28., Lovis den 33. und ich den 34. Platz von 46 Booten.

Fazit: Umstieg geklappt. Brandy war mit unseren Leistungen auch zufrieden, obwohl es natürlich immer besser geht ;-).

Eure Nori

Phenix ist bester deutscher 5.5er bei German & Dutch Open

Noch so ein schönes Ding, was vielleicht einigen durch die Lappen gegangen ist:

Noch ein kurzer verspäteter Bericht von der Open Dutch & German Championship 5.5 Metre Class Anfang Juli. Wir gingen mit Ausnahmebesatzung an den Start mit Max Müller, Robert Plückhahn und mir, Max Steigel.

Die Meisterschaft fand auf einem kleinen See bei Amsterdam statt, der gerade mal ein wenig größer als die Dänische Wiek ist. Da sich jetzt bestimmt jeder wundert, wie auch ich mich anfangs, was eine Deutsche Meisterschaft in Holland zu suchen hat, dem sei gesagt, dass das an der Größe (wenig Boote) der Klasse in Deutschland und Holland liegt. Deshalb werden diese beiden Meisterschaften zusammen veranstaltet.

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Wie es sich für einen See gehört, hatten wir auch nur am ersten Tag guten Wind, die anderen beiden Tage haben wir mehr auf ihn gewartet. Zum Glück waren aber insgesamt 6 Wettfahrten möglich und es gab eine Gesamtwertung. Dadurch haben wir am ersten Tag gute Ergebnisse erzielt, die beiden Flautewettfahrten waren aber nicht unsere Stärke. Wir mussten uns belehren lassen, dass kleinste Fehler in einer Einheitsklasse gleich mehrere Plätze kosten. Aber über den 7. Platz und bester Evolution sind wir sehr zufrieden gewesen, trotz wenig Trainingsstunden. Da wir auch das beste Deutsche Team waren, sind wir Deutscher Meister geworden, was uns natürlich am meisten gefreut hat. Ich kann nur sagen es war eine super Meisterschaft mit der ganzen Organisation und sehr faires Segeln.

Max Steigel

 

Ergebnisse hier.

Freundschaftspokal in Hohen Viecheln – letzte Vorbereitung für die Optis vor der LJM

Vor dem großen Saisonhöhepunkt auf dem Heimatrevier in Greifswald an diesem Wochenende war unsere Opti-Gruppe noch in Hohen Viecheln am Schweriner Außensee. Diesmal berichtet der naß geregnete Trainer selbst.

Am letzten Wochenende der Sommerferien waren die Greifswalder Optisegler zur Regatta in Hohen-Viecheln. Juli, Franzi und Lovis starteten in der Klasse Optimist A, Maxim, Nori und Lukas in Optimist B.

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Lukas hat bei seiner allerersten Opti Regatta tapfer gekämpft.

Am Sonnabend erwartete uns das übliche Chaos in Viecheln: erst einmal Anstehen um die Boote abzuladen und das Motorboot zu kranen. Während die Kinder ihre Boote auftakelten, baute ich schnell unsere temporäre Unterkunft (Zelt) auf. Nach der Kontrolle der Boote eine kurze Besprechung und schon mussten wir aufs Wasser. Der Veranstalter hatte 8 Wettfahrten vorgesehen und in der Segelanweisung gleich darauf hingewiesen, dass er auch die sechs Stunden Segelzeit ausnutzen wird.

Ich hatte die Kinder darauf hingewiesen, nicht unbedingt Greifswalder Segeltraditionen fortzusetzen (wir holen uns in der ersten Wettfahrt erst mal unser Streichergebnis), aber die A-Segler hatten irgendwie kein Ohr dafür und segelten auf die Plätze 23 (Franzi), 24 (Juli) und 26 (Lovis). Bei den B`s lief es wesentlich besser mit den Plätzen 4 für Maxim und 10 für Nori (war am Ende auch ihr Streicher).

Bei knapp 4 Windstärken hatte Lukas (7 Jahre) hart zu kämpfen um über die erste Kreuz zu kommen ohne zu kentern. Ich habe ihn an der Tonne eins rausgenommen, um ihm einen Tauchgang auf dem Raumschotkurs zu ersparen.

Fünf weitere Wettfahrten folgten, bei denen unsere Segler immer wieder zeigten, dass sie durchaus in der Lage sind im Spitzenfeld mitzusegeln. Am Ende des Tages waren unsere Segler auf den Plätzen 4 Maxim, 5 Nori, 19 Franzi, 20 Juli, 24 Lovis. Für Lukas, bei seiner ersten Regatta war in den ersten vier Wettfahrten ein wenig zu viel Wind, so dass er nur die letzten zwei Wettfahrten in die Wertung bekam mit den Plätzen 33 und 31 von 36 gestarteten Teilnehmern.

Nach einer ziemlich nassen Nacht, in der ich feststellen musste, dass mein Zelt mehr Wasser ins Zelt ließ als draußen blieb, ging es an die letzten zwei Wettfahrten. Das Wetter wurde immer besser und der Wind war mit 2-3 Bft doch recht angenehm und kam unseren “Damen“ sehr entgegen.

Die Besten in Opti B. Maxim (4.v.r.) und Nori (5.v.r.) ganz vorne mit dabei.

Die Besten in Opti B. Maxim (4.v.r.) und Nori (5.v.r.) ganz vorne mit dabei.

Sie konnten sich steigern und in der Gesamtplatzierung durch die Plätze  7 und 14 (Juli), 13 und 11 (Franzi) auf die Plätze 16 und 17 verbessern. Nori und Maxim festigten ihre Plätze 4 und 5 und Lukas konnte beide Wettfahrten zu Ende segeln.

Insgesamt ein zufriedenstellendes Ergebnis mit Potenzial nach oben.

Dirk Brandenburg

Ergebnisse gibt’s hier.

Ziel erreicht: Greifswalder 420er Team bei Weltmeisterschaft im Gold Fleet

Nachdem sich Jolanda und Arvid Müller im Frührjahr für die 420er Weltmeisterschaft qualifiziert haben, hieß es leise “Naja, erste Hälfte in dem Feld wird schwer.” Als eher ungewöhnliches Mix-Team dürfen sie natürlich nicht bei den Mädels starten, sondern müssen sich gegen die meist männlichen Teams behaupten. Wie sich die Augenweide am Steuer mit dem kleinsten Vorschoter der Welt geschlagen haben, berichten sie hier:

Heiß, sonnig und trocken- so lieben wir Segeln! Italien hat sich während der 420er WM in Sanremo von seiner besten Seite gezeigt. Im Training konnten wir bei wenig und viel Wind mit unserem Trainer Gerd Eiermann trainieren. Das Revier ist von starken Strömungen sowie schnell aufbauender, hoher Welle gezeichnet. (Arvid hatte beim Training im Trapez mit Flipflops besonders viel Spaß, denn Barfuß oder mit Schuhen wäre es ja zu einfach gewesen)

vermessung

Nach der Woche Training stand die Vermessung an. Bei uns hat alles gepasst und wir konnten noch schnell beim Practice Race mitfahren. Nach dem Practice Race hat die Eröffnung stattgefunden und dann hieß es früh ins Bett, denn morgen wird es ernst. Naja oder auch nicht. Mangels Wind konnte erst einmal keine Wettfahrt gestartet werden. Erst am Dienstag ging es dann mit 3 Wettfahrten los.

Es waren optimale Bedingungen mit 7-10 Knoten. Und es kommt was kommen muss, wir konnten uns am Anfang nicht beim Start durchsetzen und wurden 36. von 56 in einer Gruppe. Der zweite Start war schon besser mit dem Platz 19 und die letzte Wettfahrt konnten wir sogar auf dem 8. Platz mit einem super Leestart beenden! Nach dem Tag waren wir 35. und bestes deutsches Team. :-) Ein toller Start für uns.

Am Mittwoch mussten wir erstmal wieder auf Wind warten, aber als er dann wehte, konnten wir die relativ konstanten Ergebnisse von 27, 20, 26 einfahren. Somit haben wir es in die Goldgruppe geschafft und unser Ziel für die WM erreicht, jedoch sind wir 10 Plätze zurückgefallen.

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Und gleich in der ersten Wettfahrt in der Goldflotte konnten wir einen 5. Platz erreichen!!! Bis zum letzten Raumwind waren wir sogar 3., aber die Spanier waren einfach zu schnell für uns. Davon waren wir so motiviert, dass wir beim nächsten Start an der überfüllten Leetonne gestartet sind und es hat nicht geklappt… mit einem Rechtsschlag konnten wir uns jedoch bis zur 1. Tonne auf dem 5. Platz vorarbeiten, aber der Wind hatte abgenommen und irgendwie hat der Trimm nicht mehr gepasst und das ganze Universum war gegen uns, jedenfalls waren wir langsam und konnten nur noch den 30. Platz erreichen. Naja passiert… Insgesamt haben wir uns wieder auf den 35. Platz vorgearbeitet und waren bestes Deutsches Open Team…

Team Germany bei der 420er Weltmeisterschaft in Sanremo, Italien.

Team Germany bei der 420er Weltmeisterschaft in Sanremo, Italien.

Und dann kam viel Wind… Oje wir mit unseren 90 kg konnten leider nicht viel ausrichten, jedoch haben wir zwei super Starts hinbekommen, mussten aber doch zwei hohe Platzierungen einstecken…
Und am nächsten Tag wurde es nicht besser… Noch MEHR Wind, da haben dann leider nicht mal mehr die Starts geklappt. Insgesamt ist es der 50. Platz von 112 Startern geworden und damit 2. Deutsches Team kurz hinter Daniel Hamann und Christopher Hoerr. Mit dem Ergebnis konnten wir zufrieden nach Hause fahren und unser Ziel für die nächste Saison wissen wir auch, nämlich noch mehr trainieren!

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Wir möchten uns besonders bei unseren Sponsoren Wendel&Rados, der Deutschen Bank, Herrn Dr. Hans-Udo und Frau Helga Conrad und unserem Verein dem Greifswalder Yachtclub für die finanzielle Unterstützung bedanken. Ebenfalls großem Dank gilt unseren Eltern und unseren Trainern.

Vielen lieben Dank
Jolanda und Arvid

Ergebnisse von der 420er WM gibt’s hier.