Nach dem Sieg in Niendorf, ging es für die Silverfox Crew um Michael “Muschel” Schulz direkt zum Bodensee. Bei der Schweizer Meisterschaft der 5.5er segelten sie dieses Mal in der Besetzung mit Tobias Glawe und Max Müller.
Kennt ihr die Hauptbeschäftigung während einer Regattaserie auf dem Bodensee? Warten auf Wind. Gemeinsam mit Tobias und Max versuchten wir wieder einmal „Silverfox“ möglichst schnell über einen Regattaparcours zu bewegen.
Nach zweitägigen Warten an Land und unzählig „wichtigen“ Gesprächen sowie zweier Startversuche am Donnerstag und Freitag, hatte der Wettermacher entgegen aller Vorhersagen am Samstag ein Einsehen und schickte 1-3 Windstärken über den Teich. Am Start waren 15 Boote und da die Klasse von Schweizern und Bahamesen dominiert wird, ein großer Teil der Weltspitze. (und was machen wir dann da?).
Aufgrund der Wetterlage entschließt sich der wie ein Almbauer aussehende Wettfahrtleiter (ist aber ein sehr guter Mann) um 09.30 Uhr zu starten. Wir liefern drei solide und ein Katastrophen-Rennen ab, wobei wir mit den Plätzen 8 und 6 eigentlich zufrieden sind. Es hapert immer noch etwas an Speed und da wir auf diesem Boot erstmalig zusammen segeln, könnten die Manöver auch noch besser abgestimmt sein. Zum Glück haben wir mit Tobi einen der besten Trimmer an Bord, der mit seiner Ruhe und Übersicht die Probleme in den Griff bekommt, obwohl er beim Hängen ständig fürchterliche Hustenanfälle bekämpfen muss. Nach diesem schönen Segeltag liegen wir auf dem neunten Platz, was einigermaßen in Ordnung ist. (Minimalziel sind die Top 10/ Top 5 wäre genial). Max laboriert an einem Hexenschuß und so müssen wir ihn am Abend, in Ermangelung von Medikamenten (die kosten in der Schweiz so viel wie ein ganzes Segel L) mit Wein und Bier behandeln.
Und siehe da, es klappt. :-) Ich glaube, der gemeine Schweizer steht auch am Sonntag mit seinen Kühen auf, da der Start auf 09.00 Uhr !!!!! gelegt wurde (drei Wochen später wären beim Auslaufen wohl noch Posi-Lampen angebracht gewesen). Wir starten dann in der ersten Wettfahrt sehr schlecht, ich lasse mich vom Weltmeister austricksen, können uns jedoch bis auf den vierten Platz nach vorne schummeln. Dann wird uns meine Sehschwäche zum Verhängnis. Da es regnet und ich mich weigere, auch bei diesem Wetter meinen Sehkraftverstärker (Sonnenbrille für Blinde) aufzusetzen, fahren wir fast am Luvfass vorbei und lassen so noch 5 Booten elegant den Vortritt. Meine Entschuldigung an Max und Tobi kann da auch nur wenig trösten.
Mit Wut im Bauch also in die sechste Wettfahrt gestürzt. Wir pendeln dort zwischen Platz 3 und 6, werden am Ende fünfter und sind zufrieden. Schlussendlich landen wir auf dem achten Rang und die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Wir wissen aber auch, dass wir bis zur nächsten WM noch krass viel arbeiten und trainieren müssen. Vielen Dank an meine beiden Mitsegler für den netten Umgang miteinander.
Hier die Ergebnisliste. Fotos vom Yachtclub Romanshorn.