Am vergangenen Samstag wurde wieder um das Blaue Band des Greifswalder Boddens regattiert und anschließend feuchtfröhlich in Thiessow gefeiert.
Das Rennen war vor allem von Windstille, Flaute und keinem Wind geprägt. Nach dem Torstart zwischen 11.20 Uhr und 11.40 Uhr wehte in den Mittagsstunden noch eine leichte Brise aus Süd, die dann auf dem Bodden immer weiter nachließ. Eine tolle Gelegenheit, die Stimmung der Crews fotografisch einzufangen. Die große Galerie mit Drohnenbildern und Close-ups gibt es hier.
Im Laufe des Tages haben dann von den 45 gestarteten Booten angesichts des Zeitlimits um 17 Uhr über 40 aufgegeben und sind unter Motor nach Thiessow oder gar ganz um- oder abgedreht.
Wieder schnellste Yacht vom Greifswalder Bodden – die X-41 Imagine wartet lange und startet erst kurz vor Ultimo und rast dann dem Feld hinterher.
Als gegen 15 Uhr endlich der Ostwind eingesetzt hatte, waren dann nicht mehr viele Boote im Rennen. Am Ende haben es nur die X-41 Imagine von Familie Streckenbach und das ASV-Boot Baba Jaga kurz vor dem Zeitlimit ins Ziel geschafft. Damit gewinnt die Imaginenach 2016 und 2015 ein weiteres Mal den Titel der schnellsten Yacht vom Bodden. Mit nur zwei Minuten hinter der Imagine im Ziel – und ca. 20 Minuten nach gesegelter Zeit – war es für Interimsteuerfrau Nora auf der Baba Jaga ein aufregendes Abenteuer und das Rennen ihres Lebens. ;-)
Das Wachsystem optimal ausgenutzt – Nora hat die meiste Zeit geschlafen, war für’s Presseboot aber hell wach.
Auf der emotionalen Siegerehrung wurden außerdem Noreia und Stubber geehrt. Beide Teams haben das Zeitlimit nicht geschafft, sind den Kurs aber trotzdem nur unter Segeln zu Ende gefahren.
Großen Dank an die Organisatoren an Land und auf dem Wasser.
Eigentlich war Hohen Viecheln in meinem Regattakalender in diesem Jahr gar nicht eingeplant. Ein großes Familienfest war angesagt. An den beiden vorausgehenden Wochenende segelte ich in Schwerin beim Marstallcup und erstmalig bei der LJM mit. Auf beides hatte ich mich sehr gefreut und mit den Ergebnissen war ich gar nicht so unzufrieden.
Als nun Hohen Viecheln anstand, habe ich mich umentschieden und nach zähen Verhandlungen die Befreiung von der Familienfeier bekommen können. Zum Glück fand sich auch ein Boot für mich schon in Schwerin, sodass nur mein Rigg noch hingebracht werden musste. Ich bin so froh, dass ich mich für die Regatta entschieden hatte. Es war sonnig und schön, aber ziemlich viel Wind. Zwar war es keine Ranglistenregatta aufgrund der vergleichsweise geringen Teilnehmerschar, aber dennoch waren kräftige Mitsegler vorhanden.
Grund zur Freude: 2.Platz in der U10 Wertung für Venia.
Mit insgesamt 8 Wettfahrten war das Wochenende gut gefüllt. Schliesslich stand ich zum ersten Mal ganz oben auf dem Treppchen und so ist meine letzte Opti-B Regatta mit 8 Punkten aus 8 Wettfahrten ein voller Erfolg für mich gewesen und die Freude am Segeln ist mächtig gestiegen. Ausserdem konnte so der Wanderpokal gleich wieder nach Greifswald zurückwandern.
Auch die anderen Greifswalder haben gute Plätze erreicht. Venia auf dem insgesamt 5. sowie 2.Platz in der U10 Wertung, Jan Mattis „Buddel“ einen sehr guten 4. Platz in der Opti A, sowie Liam 9. Wir hatten alle mächtig viel Spaß. Herzlichen Dank an alle, die dieses Wochenede mit begleitet haben und mir diese Erfahrung möglich gemacht haben.
Am vergangen Sonnabend starteten 11 Doublehand-Teams und 11 Solosegler zum nach meiner Rechnung 7. Boddensolo. Wider Erwarten gab’s statt der erwarteten Flautendümpelei doch zum Teil recht flotte Runden über den sonnigen Bodden. Solo-Initiator Michael Matthiessen hatte wegen des Wegzugs aus Greifswald den Organisationsstab weitergegeben, aber das Nachfolgeteam um Vicky Haak und Niels Radzewitz und das Starterteam um Geertje Lau und Hagen Benz hat das supertoll gemacht. Handgeschriebene Ergebnislisten (Einhand, Zweihand1, Zweihand2), wo gibt’s sowas heute noch? Stimmung und Gemeinschaftsgefühl sind bei dieser Veranstaltung sowieso immer erstklassig.
Gestartet wurde in drei Gruppen bei etwa 8 Knoten Wind aus Ostnordost, gegen Ende der Wettfahrt waren es vor Lanken dann gut 5 kn mehr. Der Kurs führte die kleinen Crews von LD 8 zunächst zur LD 2, dann zur Tonne Koos, von dort zur Tonne Vierow und auf einem nahezu Vorwindkurs zur Ansteuerungstonne Greifswald, von wo es zur Ziellinie vor der Mole in Wieck ging. Etwa 15 nm sind das ohne Kreuzen.
Mit ersten Plätzen für ordentliche sportliche Leistungen belohnt wurden Max Steigel / Hannes Nehmzow (La Familia) in der Gruppe der schnellen Doublehander, Mark Schröder / Henrik Hirche (Boreaden) bei den Doublhandern ab YS 100 und Andreas Linke (Okidoki) bei den Einhandseglern.
Über die eigene Performance decken wir besser den Mantel des Schweigens. Unter 10 kn Wind sind für ein Schiff, das mit Ausrüstung deutlich über 10 Tonnen wiegt, selbst an der Kreuz sehr wenig, meine Fähigkeiten vor allem beim Start aber auch generell lassen noch deutlich Luft nach oben und die alte Dame ist wirklich alles andere als ein Regattaschiff. Aber ohne Regatta hätte ich das erste Mal Einhand mit dem neuen Schiff sicher noch länger hinausgezögert und mein ewiges sportliches Minimalziel (Nicht peinlich sein und nicht letzter werden!) habe ich erreicht. Wie heißt es immer so schön: Dabei sein ist alles. Muss man ja nicht mit aufhören, bloß, weil man jetzt Rentnerschiff fährt…
Insgesamt – Orga, Wettfahrt, Stimmung, Verpflegung: Wieder einmal war das Solo/Double eine tolle Regatta. Ganz vielen Dank ans Team.
Stefan Geiss, Leipzig, SY Raija (Najad 390)
Neue Perspektive
Mangels Rennwert für unser neues Schiff dachten wir, daß für’s Boddensolo mal ein Perspektivwechsel ganz interessant wäre. So landeten wir als Startboot auf der Regattabahn .
Wegen angesagter Flaute aus verschiedenen Richtungen verschoben wir den Start. Es sollte sich gelohnt haben. Der Bodden lockte die Segler mit einem traumhaften NO von 8 bis 12 Knoten Wind.
Style und Emotionen – Hagen, Geertje und Jens auf dem berechtigterweise vollverfenderten Startschiff. :-)
Dank des Boddenetappenequipments und der tatkräftigen Unterstützung unseres Freundes Jens meisterten wir die Herausforderungen der Startprozedur. Die Regattateilnehmer starteten super entspannt. Kein Frühstart, kein Geschepper, kein Geschrei. Wir waren wohl aufgeregter, als die Besatzungen der Boote.
Glückliche Gesichter nach dem Zieldurchgang sprachen Bände. In schöner, spätsommerlicher Stimmung wurden bei Essen und Getränk im Schilfhaus die Erlebnisse von unterwegs ausgiebig besprochen.
Ein herzliches Dankeschön an Vicky, Niels für die Organisation und Lovis fürs Tonnenlegen.
Am 24.September wird endlich wieder um das Blaue Band des Greifswalder Boddens gesegelt. Wie gewohnt geht es von Wieck nach Thiessow auf Rügen. Die Organisation haben dieses Jahr Katrin und Hans von der „Josephine“ übernommen. Für das spezielle Start- und Zielverfahren ist weiterhin Tim und seine Crew verantwortlich. Alle Infos gibts auf der Webseite des Yachtclub Wieck.
Zum ersten … äh zweiten Mal (!!) in der Geschichte der Gemeinsamen Jugendabteilung hatten sich 4 Opti-Segler aus Greifswald für die Deutsche Jugendmeisterschaft der Optimist Klasse qualifiziert. Diese fand dieses Jahr als Gemeinsame Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft aller Jugendbootsklassen (29er, 420er, Cadet, Europe, ILCA 4/6, O’pen Skiff, Optimist, Open Windfoil Youth, Pirat, Techno293, Teeny) in Kiel unter dem zusätzlichen Vorzeichen der 50 Jahre Feierlichkeiten Olympia 1972-2022 statt. Für eine bombastische Kulisse auf dem Olympiagelände in Kiel-Schilksee war also gesorgt.
Die Greifswalder Jugendsegler in Kiel.
Nach dem vorbereitenden Trainingslager des Landeskaders in Wismar machten sich unsere 4 Optimisten Lukas, Liam, Maxi und Buddel sowie Finn als Greifswalder ILCA-Delegation zusammen mit der Shore-Crew auf, um vom 11.8. bis 16.8.2022 die Stadt- und Landesfahnen hoch zu halten. Die Bedingungen hätten (abgesehen von einem gewissen Windmangel am letzten Wettfahrttag) kaum besser sein können. Die Highlight-Videos des DSV geben davon einen sehr guten Eindruck.
Auch die seglerische Leistung unserer Jungs konnte sich mehr als sehen lassen. So haben es alle Greifswalder Optis in die erste Hälfte des 269 Boote umfassenden Starterfeldes mit den besten deutschen Sportlern und einigen internationalen Gästen geschafft und bei der U13 Wertung war für einige sogar das erste Viertel dabei.
Am Ende bleibt eine für alle großartige Erfahrung.
Am kommenden Samstag, dem 10. September 2022 findet die diesjährige Ein- und Zweihandregatta auf dem Greifswalder Bodden statt. Mittlerweile ist ein illustres Feld mit über 20 Booten gemeldet. Weitere Meldungen können noch auf RaceOffice.org getätigt werden. Eröffnung und Skippers Meeting ist dann nach Schließung des Regattabüros um 9.30 Uhr an der ASV Halle. Start ist dann um 11.00 Uhr auf der Dänischen Wiek.
Ein regnerischer Winterabend. Zwei Opti-Väter sitzen zusammen an einem Küchentisch mit einem Frischgetränk und versuchen eine gemeinsame Regatta-Saisonplanung der segelnden Sprößlinge zwecks Fahrdiensten und Landbetreuung auf die Beine zu stellen. Plötzlich sagt einer der beiden: „Sag mal, wenn wir Anfang Juli endlich mal nicht Opti-Segler-Taxi spielen müssen, wollen wir dann nicht mal zusammen entspannt ne Runde segeln?“ „Das klingt nach einer guten Idee…“ stimmte der andere zu und meinte zusätzlich… „sag mal, hast Du nicht auch noch dieses coole 18 Fuß Sportboot mit dem großen Cockpit und rotem Mast irgendwo liegen?… wie heißen die Boote nochmal? … ja, Seascape 18… habt ihr nicht sogar schon einige Meisterschaften in der Klasse gewonnen… ?“
So oder so ähnlich fangen die meisten Segelgeschichten an, so auch diese.
Nach einem kurzem Blick auf den Regattakalender und einem weiteren Frischgetränk stand fest – die German Open der Seascape in Bad Zwischenahn sollen in Angriff genommen werden. Natürlich wurden auch gleich Pläne für gemeinsame Trainingstage geschmiedet, um bestmögliche Vorraussetzungen zu schaffen. Aber wie es sich meistens mit guten Plänen verhält, standen wir nach einem kurzen Einstellungsverfahrens von „Offshore-Weltmeister“ Rene‘ als dritten Mann natürlich doch ohne Training am Vorabend der ersten Wettfahrt 22.30Uhr im Segelclub Bad Zwischenahn, um den Mast zu stellen.
Aber der Einstand auf dem Wasser mit einem Wettfahrtsieg gelang gut. Es folgten zwei weitere Wettfahrtsiege in der Serie, aber leider auch einige Rennen im Mittelfeld gegen die geübte Konkurrenz. Somit fehlte am Ende nur ein Punkt, um den Titel wieder nach Greifswald zu holen …
In der kommenden Saison, muß nun also doch die eine oder andere Seascape Regatta mit in den Opti-Kalender aufgenommen werden!