Das war‘s. Die Deutsche Opti Meisterschaft ist heute ohne Wind und ohne weitere Wettfahrten für unsere beiden Greifswalder Opti-Helden zu Ende gegangen. Vor der landschaftlichen Kulisse am Chiemsee war dieses Event schon etwas besonderes für unsere Nordlichter.
Lukas beendet diese Meisterschaft also fast im ersten Viertel (52. von 197) und mit dem Wissen, dass da in Zukunft noch Luft nach oben ist.
Für Max war es die letzte Opti Regatta und ab jetzt geht für ihn also endlich das schnelle Segeln ohne pützen los. :-)
Großer Dank an die Veranstalter vom Chiemsee Yacht Club und an den Team MV Landestrainer Frank Hildbrandt für die Betreuung!
Heute gab es zwei weitere Wettfahrten bei wenig Wind bei der Deutschen Opti Meisterschaft auf dem Chiemsee. Zuvor war der Trainer zu Hause noch stolz und hellauf begeistert. „Bisher bestes Zwischenergebnis seit langer Zeit für einen Greifswalder Opti-Segler“.
Trotz eins 4. Platzes ist Lukas heute leider ein paar Plätze nach hinten gerutscht und verpasst somit ganz knapp das Gold-Fleet für die Finalrennen morgen. Niemand ärgert sich momentan mehr als er selber. Aber wenn der Frust und die Traurigkeit überwunden ist, wird er morgen noch mal im Silber-Fleet angreifen und vor allem das Event genießen.
Das gilt auch für Max, der bei den leichten Wind und den vielen Drehern leider nicht so richtig in die Spur findet. Knapp ins Bronze-Fleet gerutscht, kann er sich morgen aber nur noch verbessern. Also voller Angriff nach vorn!
Für beide gilt, morgen den letzten Wettkampftag zu genießen und sich bewusst machen, dass man so eine Chance bei einer Deutsche Opti Meisterschaft dabei zu sein, nicht alle Tage hat.
Tag 2 bei der Deutschen Opti Meisterschaft am Chiemsee.
Das, was gestern an Sturm war, war es heute in Flaute.
Pünktlich zum Frühstück hörte der Regen auf und eine leichte Brise setzte ein. Doch als alle Starter im Revier waren, schlief der Wind wieder ein.
Wie schon gestern langes Warten, bis am Nachmittag bei mauem Wind dann noch drei Wettfahrten gesegelt werden konnten.
Erst mit der Dämmerung waren alle wieder im Hafen. Lukas ist ganz zufrieden (Platz 46 von 197), für Max ist es noch nicht besonders gut gelaufen bei dem leichten Wind.
Erster Wettfahrtstag bei der Deutschen Opti Meisterschaft am Chiemsee:
Heute ist ein Sturmtief über uns hinweggefegt. Das heißt am Chiemsee, dass die Warnleuchten „schnell blinken“ und somit darf niemand raus fahren.
Wir haben Volleyball, Tischtennis und Tischkicker gespielt und irgendwie verging die Zeit wie im Flug. Insgesamt sind wir 18 Kinder aus MV und so kommt wirklich keine Langeweile auf.
Plötzlich um 15:45 Uhr blinkten die Warnleuchten nur noch halb so schnell, was bedeutete, dass wir endlich raus fahren konnten! Dann ging alles ganz fix und schwuppdiwupp waren wir alle auf dem Wasser.
Wir waren in 4 Farbgruppen eingeteilt zu je 50 Segler. Ich war zum Glück in der ersten, weil der Wind bis zur letzten immer weniger wurde. Trotz meines verpatzten Starts konnte ich mich noch gut nach vorne segeln und bin mit Platz 17 mit mir zufrieden.
Morgen startet die Internationale Deutsche Jüngstenmeisterschaft der Optis auf dem bayrischen Chiemsee. Mit Max und Lukas sind auch zwei Segler aus Greifswald unter den 197 Startern. Die IDJüM ist in jeder Opti-Karriere das große Highlight und entsprechend sind sie glücklich, dass sie sich dieses Jahr qualifizieren konnten. Eine gewisse Aufregung ist sicherlich auch im Spiel.
Verstecken müssen sie die beiden aber nicht. Bei den Regatten in den letzten Wochen beim heimischen Boddenpokal, auf dem Müggelsee und im brandenburgischen Kirchmöser konnten sie sich kontinuierlich verbessern. Lukas konnte sogar schon seine erste Opti-A Wettfahrt gewinnen.
Kurz vor Saisonschluss hat die Opti-Gang der Gemeinsamen Jugendabteilung der Greifswalder Segelvereine tatsächlich den Rekord um die drei ehem. Bohrinseln im Greifswalder Bodden geknackt!
Mit 1:21:37h sind die 10 Opti-Segler an Bord der J/109 „Jay Style“ knapp eine Minute unter der bisherigen Bestzeit aus dem Vorjahr von „Boreaden“ von Mark Schröder geblieben. Ein bisschen kalt war es heute, aber für eine Rekordfahrt sucht man sich eben das perfekte Wetterfenster aus. Heute herrschten mit 15-20kn aus Südwest offensichtlich Rekordbedingungen.
Wie lange der Rekord Bestand hat, wird sich zeigen. Ab 01.11.2021 macht das Sperrwerk wegen Wartungsarbeiten für 6 Wochen zu.
August 2016 – ein Bierstand, zwei Bootseigner, eine Wette. Wer ist schneller: Melges24 oder 20er Rennjollenkreuzer? Mit jedem Drink werden die Bootseigner selbstbewusster, die Boote immer schneller, der Bugspiet immer länger und die Winkel im spitzer. Das Duell muss ausgesegelt werden.
Fünf Jahre später, 3.Oktober 2021, war es nun soweit. Blaues Band vom Schweriner See. Ein Mal in alle Ecken des Schweriner Innensees. 20 Kilometer. Der See kocht bei 5 – 6 Windstärken aus Süd.
Die 20er Rennjollenkreuzer sind einfach schicke Kisten! Aber was heißt hier „einfach“? Alles „was man an den Mast kann nieten“ wird auch gemacht. Holzoptik in toller Symbiose mit dem begehrten neumodischen schwarzen Material. Auch PBO wird hier gerne verbaut. Wirklich schön anzusehen und richtig schnell! Haben wir uns doch übernommen?
An Land wird sich noch vorsichtig beschnuppert. Die skeptische Frage ob der Wichardhaken nicht etwas üppig dimensioniert ist, wird selbstbewusst mit dem enormen Druck auf dem 20er Rigg beantwortet. Der Skipper des 16ers erkundigte sich bei uns nach dem Yardstick um ein Gefühl für die Melges zu bekommen und war auf die Antwort wohl nicht ganz vorbereitet. Der DSV hat das kleine 24 Fuß Scheißerchen gerade noch mal auf stolze 88 runtergestuft. Da haben Buddy Melges und Co Anfang der 1990er einen klasse Job gemacht.
Aber wie geht die ganze Sache wirklich aus? Die Yardstick-Zahlen mögen zwar für uns sprechen, aber was heisst das schon? Gunnar merkt noch an, dass er das letzte Mal vor zwei Jahren einen Fuß auf das Schiff gesetzt hat. Na dann los. Kurze Rollenverteilung und ab geht’s.
Tim hat uns das ganze eingebrockt und übernimmt auch auf dem Wasser die Verantwortung und beobachtet den Gegner. Gunnar hat von den Jahren an der Spischot sowieso schon die längesten Arme. Lovis kennt sich mittlerweile auf allen Vorschiffen und eben auch dem Schweriner See aus. Sein Vater Tom schwelgt in Kindheitserinnerungen und navigiert uns sicher um die Steine in seiner alten Heimat. Philipp, als Leichtester, darf hinten an‘s Rohr.
Einige der gemeldeten Schiffe kommen bei dem Wetter nicht raus zum Spielen. Aber es versammelt sich trotzdem ein illustres Feld an der Startlinie vorm Schweriner Yacht-Club: ein 420er, einige Surfer, ein paar kleine Strandkatamarane, ein Kutter, eine Hanse 301, ein Zeesenboot, ein Vierteltonner. Und eben ein paar hochgezüchtete Jollenkreuzer und das schlüpfrige Scheißerchen “Slippery when wet” aus Greifswald.
Startkreuz nach Süden zum Zippendorfer Strand, dann halbwind durch die Landabdeckung nach Osten. Wer traut sich dichter unter Land? Auf der Kreuz fahren die 20er Jollenkreuzer höher, die Melges24 aber einen Ticken schneller. Erstmal eine gute Erkenntnis. Dem 30er fliegt schon vor dem Start die Fock um die Ohren. Halbwind scheinen die 20er besser zu rutschen und auf einmal kommt auch so ein Strandkat angeflogen. Na gut. An der Südost-Ecke der Insel Ziegelwerder gehen die Spis hoch. Jetzt wird es spannend. Die Melges ist bei dem Wind in ihrem Element und hat konstante 12-13 Knoten auf der Uhr. In Spitzen auch mal 15 oder 16. Aber eben im Zickzack vor dem Wind. Die Jollenkreuzer sind 100m achteraus und gehen mit ihren riesigen Spis auf direkten Vorwindkurs nach Norden. Die Melges ist zwar schneller, muss aber unter Gennaker wesentlich mehr Weg fahren.
Unterm Strich können wir den Jollenkreuzern auf dem knapp 4 Seemeilen langen Downwind ca. 300m abnehmen. Das reicht um ein bisschen beruhigter auf die Kreuz zurück zu gehen. Die drei Surfer mit Foils sind da schon lange im Ziel. Eine andere – geile – Welt. Direkt vor dem Schweriner Schloss schlüpfen wir gerade noch so vor den beiden heran rasenden Strandkats über die Ziellinie und werden nach ca. 85 Minuten Vierte. Gerade noch so schnellestes Boot mit Rumpf. Knapp fünf Minuten dahinter kommen die beiden 20er Jollenkreuzer rein.
Bei der Siegerehrung fällt am Nachbartisch dann schon das ein oder andere Mal das Wort ‚Melges‘. Bisher war wohl eher selten ein Kielboot das schnellste Schiff auf dem See.
Tja, so kann man schon mal einen Feiertag verbringen. Ein kleines bisschen aufwendig, aber für diesen Spaß hat sich das gelohnt. Am Ende kann sich jedenfalls niemand mehr erinnern, um was damals am Bierstand eigentlich gewettet wurde.
Jetzt kann das schlüpfrige Scheißerchen nun auch nach der ausgiebigen Süßwasserspülung mit einem zufriedenen Grinsen Winterschlaf halten und schonmal von neuen Taten im nächsten Jahr träumen.
Danke an alle Schweriner für die Gastfreundschaft und für eine coole Regatta.