Die Jugendabteilung der drei Greifswalder Segelvereine braucht mal eben kurz euren Klick! Oder besser zwei oder drei! Die Sparkasse vergibt nämlich wieder einen Vereinsbus.
Irgendwie war die Saison 2021 nicht vollständig. Wir konnten zwar segeln, aber gemeinsame Veranstaltungen blieben Mangelware oder auf den privaten Kreis beschränkt.
Da kam Tim mit der Idee um die Ecke, im November ein kleines Master Event zu segeln. Klasse! Nach Terminabgleich blieb das Wochenende in der Monatsmitte übrig, eine WhatsApp Gruppe nahm Fahrt auf und der Wind in der Vorhersage ständig zu. Dafür schloss das Sperrwerk und ein Start-Motorboot hätte nur noch theoretisch wie im Bond-Film über die Barre springen können. Alles nicht so toll, aber die Temperaturen schossen zum Glück auf untypische 12° nach oben, der Regen machte Pause, also „Klar Schiff“ und los!
Das Feld war übersichtlich mit 6 Mastern aus Röbel, Stralsund und Greifswald besetzt. Zum Angewöhnen gings bei Südwestwind Stärke 5-6 im Surf zum Ludwigsburger Haken. Spieler-Trainer Tim inszenierte einen Torstart und wir kreuzten Richtung Ladebow. Oben kamen wir dicht gedrängt an, der Altersunterschied im Feld war kaum sichtbar. Nur Gunnar musste wegen Materialproblemen abdrehen. Die Lehre: Plastikbeschläge altern, irgendwann sind sie spröde und brechen unter Last. Gut, wenn dies bei einer Spaßregatta in der Heimat passiert und nicht bei einer Masters IDM am Bodensee. Abhilfe: im Winter die Travellerösen wechseln.
Für den Rest reichte es für eine zweite Runde. Auf dem Downwind zurück zum Start zeigte uns Tim, wie eine Kenterung ohne Wasserkontakt bewältigt wird – sehenswert. Nach der Kreuz beschlossen die zwei Alterspräsidenten (Ü60) die Heimfahrt anzutreten, was ein besonderer Gleitspaß war. Die Jungspunde (Ü50) gaben sich noch eine dritte Runde, aber mit der Dämmerung waren alle wieder an Land. Ein wenig ausgepowert, aber mit einem breiten Grinsen wurden die Höhepunkte ausgewertet. Am Kamin bei Kolti gab es lecker Suppe und eine neue Erfahrung für Rumtrinker.
Fazit: ein grauer November ist erträglich, wenn eine gute Truppe Laser segelt. Danke an Tim und Kolti für die Idee und die nette Umrahmung!
Das war der Kurs bei der ganz normalen Opti-Regatta auf der Weser in Bremen am vergangenen Wochenende.
Eine kleine Delegation Greifswalder Opti-Segler war bei dieser Denksport-Veranstaltung mit am Start.
Tonne 1 war Tonne 5, Tonne 2 war um die Ecke diagonal über die Weser die Tonne 1, dannach ging’s zur Tonne 6, dann wieder diagonal zur letzten Tonne (Tonne 2) ins Ziel. Steuerbord und Backbord Rundungen natürlich auch im Wechsel.
Genau zwischendurch fahren dann auch noch große Schütgut-Schuten, wo alle aus dem Weg gekegelt werden.
Überlegungen wurden formuliert, das kommende Wintertrainingslager in Slovenien doch noch auf die Bleilochtalspeere, Zwichenahner Meer, Bautzener Talsperre oder gleich direkt auf die Weser zu verlegen. ;-)
Lustiger Saisonabschluss jedenfalls für die Jungs. Lukas auf Platz 6, Liam 21.
Ein Dankeschön für die Gastfreundschaft vor Ort geht an dieser Stelle nochmal an das CAV-Sailing-Team Bremen.
Mit up and away hat dieser Tage ein Boot Greifswald verlassen, das in den vergangenen 30 Jahren wie kaum ein anderes die Regattaszene in Vorpommern geprägt hat.
Heiko Steinbrückner hatte das Schiff ab Mai 1990 bis zum Stapellauf im Juni 1991 fast im Alleingang gebaut. Die Pläne für den Bootstyp „Hoffnung 26 Race“ kamen vom Konstrukteur Gerhard Völker. „Größte Hilfe waren damals meine Eltern, die, während ich die Woche über beim Studium war, etwa 50.000 Klammern aus dem Rumpf gezogen haben. Mit den Klammern wurden die Furnierstreifen beim Kleben angepresst.“
Ein Blick in die Trophäen-Vitrine zeigt unzählige Regattasiege über die Jahre. „Bis wir das erste mal die Boddenetappen bzw. Rund Rügen gewonnen haben, hat es schon eine Weile gedauert. Und in den 90ern ist meine Urkundesammlung auch etwas lückenhaft.“ erzählt Heiko. Die Erfolgsliste des Boots mit dem markanten grünen Mast und dem riesigen Spi ist auch so beeindruckend:
Zur up and away Crew gehörte am häufigsten Heikos Frau Madlén, Tim Köppe, Markus Hüther, Steffen Gau, Hauke Gollin, Gunnar Wessel, aber auch Michael Rehberg, Michael Matthiesen und Andreas Mengel.
Als größtes Abenteuer neben der Regattasegelei ist Heiko und Madlén auch heute noch die Segeltour zu den Ålands 1994 im Gedächtnis.
Jetzt, da das Boot verkauft wurde, segelt up and away also in Lübeck. Die Konkurrenz dort sollte sich warm anziehen. :-)
Das war‘s. Die Deutsche Opti Meisterschaft ist heute ohne Wind und ohne weitere Wettfahrten für unsere beiden Greifswalder Opti-Helden zu Ende gegangen. Vor der landschaftlichen Kulisse am Chiemsee war dieses Event schon etwas besonderes für unsere Nordlichter.
Lukas beendet diese Meisterschaft also fast im ersten Viertel (52. von 197) und mit dem Wissen, dass da in Zukunft noch Luft nach oben ist.
Für Max war es die letzte Opti Regatta und ab jetzt geht für ihn also endlich das schnelle Segeln ohne pützen los. :-)
Großer Dank an die Veranstalter vom Chiemsee Yacht Club und an den Team MV Landestrainer Frank Hildbrandt für die Betreuung!
Heute gab es zwei weitere Wettfahrten bei wenig Wind bei der Deutschen Opti Meisterschaft auf dem Chiemsee. Zuvor war der Trainer zu Hause noch stolz und hellauf begeistert. „Bisher bestes Zwischenergebnis seit langer Zeit für einen Greifswalder Opti-Segler“.
Trotz eins 4. Platzes ist Lukas heute leider ein paar Plätze nach hinten gerutscht und verpasst somit ganz knapp das Gold-Fleet für die Finalrennen morgen. Niemand ärgert sich momentan mehr als er selber. Aber wenn der Frust und die Traurigkeit überwunden ist, wird er morgen noch mal im Silber-Fleet angreifen und vor allem das Event genießen.
Das gilt auch für Max, der bei den leichten Wind und den vielen Drehern leider nicht so richtig in die Spur findet. Knapp ins Bronze-Fleet gerutscht, kann er sich morgen aber nur noch verbessern. Also voller Angriff nach vorn!
Für beide gilt, morgen den letzten Wettkampftag zu genießen und sich bewusst machen, dass man so eine Chance bei einer Deutsche Opti Meisterschaft dabei zu sein, nicht alle Tage hat.