Hier gibt’s ein paar Fotos von der Mittwochsregatta letzte Woche.
Tobias mit einem persönlichen Bericht von Bord der Silver Fox (Michael Schulz, Tobias Glawe, Jesper Spehr) vom Robbe & Berking Sterling Cup, der gleichzeitig auch die German Open der 5.5m Klasse war und vom 1. bis zum 5. Juli waren beim Flensburger Segel-Club stattgefunden hat.
########
[tg] Flensburg war sehr schön auf einer Art, hätte aber auch besser sein können. War ein ziemlich gutes Feld am Start, aber wir sind sehr motiviert an die Regatta gegangen. Vor allem haben wir haben alles vorher durchgecheckt: neue Fallen und alles was nicht mehr sogut aussah wurde gewechselt (z.B auch die Fockrolle im Mast). Also von der Sache her war alles perfekt.Am ersten Tag (Donnerstag) haben wir uns bei ordentlichem Wind mit guten Böen eingesegelt, alles super. Ich bin das erste Mal als Mittelmann gesegelt, da sind die Fußfesseln und die Hängeweste am gleichen Punkt angeschlagen. Gleich beim ersten Start hat uns Micha in eine geile Position manövriert und meinte zu uns, dass wir hängen sollen, weil wir die Höhe brauchen. Wie gesagt, so getan – rausgehangen und kein Widerstand in den Fußfesseln gespürt, und dann kommt auch schon der Schnappschäckel hinterher. Ich also über Bord und so ein Niro-Lenzer tut auch saumäßig weh. Hinter dem Boot war auch schon das Feld der Drachen um mich herum, ach du scheiße ey. Also erster Versuch eines Mann-über-Bord-Manövers: Scheiße, zu schnell, und ein Drachen war auch noch im Weg. Ein Motorbootfahrer kommt zu mir den Worten „Wenn wir dir helfen, könnt ihr das Rennen nicht mehr segeln.“ Alles klar, dann fahr mal wieder weg! Der zweite Versuch verläuft zwar auch nicht so einfach, aber klappt. Vier Minuten nach dem Start also Segel dicht und los geht’s. Ein paar Boote haben wir bis zum Ziel noch eingeholt. Im nächsten Rennen sind wir Achter geworden, das war super. Die Bilanz des Feldes waren ausgehakte Backstagen, Löcher im Großsegel, gebrochene Stagen, gerissene Fallen und ein horizontal durchgerissenes Kevlar-Membransegel – das war auch ein Anblick. Der Flensburger Yachtservice hat sich gefreut. Das war’s dann auch für Donnerstag.
Freitag dann erstmal Startverschiebung. Gegen 14.30 Uhr kam Thermik und wir sind noch ein Rennen gefahren, in dem wir Zweiter geworden sind. Super, das Boot fährt also.
Samstag dann drei Rennen: 14, 13, 8 – war irgendwie nicht so super. Schon komisch, wenn man auf einmal eine Bushaltestelle mietet und alle Anderen fahren an einem vorbei. Naja, wohl wieder an den falschen Leinen gezogen. Kommt vor.
Sonntag wieder Startverschiebung. Startschiff sagt, es kommt Wind, Wetterwelt sagt, es kommt kein Wind. Naja, wir waren draußen und es kam halt kein Wind. Also wieder reinfahren, rauskranen, einpacken und Rückfahrt antreten.
Gesamt sind wir also 9. von 31 Booten geworden, und dabei 8. Moderner 5.5er. Hätte besser sein können, ist aber auch ok. Die Crew von der Phenix mit Max Müller, Jens Maladinsky und Sebastian Deussen sind insgesamt 21. geworden.

Phenix (GER 81) nach dem Start. (Foto von Anna-Lisa Andresen beim Robbe & Berking Sterling Cup 2015)
Auch Thomas Schenk von der Segelschule Dänholm war in Flensburg dabei. Er ist mit seinem 5.5er Klassiker Sturmvogel am Montag 15.20 Uhr von Stralsund in Richtung Flensburg losgesegelt. Oh, dachte ich mir, das wird aber eng. Aber naja, ist ja ein 5.5er, der schafft das. Montag bis Darßer Ort, Dienstag bis Fehmarn, Mittwoch dann in Flensburg? Wir waren gerade beim auftakeln, als einer sagt „Da ist Thomas.“ Nee, oder? Das kann nicht sein, das war dann aber schnell und vor allem ne coole Nummer. Er hat dann sogar einen Preis bekommen für die längste auf dem Wasser angereiste Strecke. Glückwunsch! Zitat Thomas: „Ist ja ganz schön hier. Aber ist doch blöd, dass die 12er uns hier die ganze Show stehlen.“ :-)

Sturmvogel – vom Dänholm nach Flensburg auf dem Wasser angereist. (Foto von Anna-Lisa Andresen beim Robbe & Berking Sterling Cup 2015)
Den 12ern beim starten zuzuschauen ist aber auch wirklich ein Spektakel. Vor dem Start fahren die so weit von der Linie weg, kommen dann vom hinten angeheizt und mindestens zwei kommen dann am Startschiff nicht rein und müssen wenden. Krasse scheiße, mit dem Ding zu wenden ist nicht ohne. Aber die Jungs wissen was sie tun.
Jetzt geht es für uns am 18. Juli nach Nynäshamn nach Schweden. Da wird der Scandinavian Gold Cup gesegelt. Da die beiden Vorplatzierten in der deutschen Rangliste nicht kommen, sind wir von der 5.5er Klassenvereinigung als Deutscher Herausforderer nominiert worden. Beim Gold Cup gewinnt das Schiff, das zuerst drei Wettfahrten gewonnen hat. Im Anschluss findet dann dort auch die 5.5er Weltmeisterschaft statt.
America’s Cup Segler, Olympia- und Weltmeistschaftsteilnehmer und -medalliengewinner … das war schon eine angenehme Gesellschaft für ein 7-tägiges Trainingslager. ;-) Auf alle Fälle eine tolle Woche für uns alle mit vielen Eindrücken und Erlebnissen, von denen wir hoffentlich bis zum Herbst zehren können.
Unser Glückwunsch geht natürlich an unsere Freunde vom Stralsunder Sputnik Segelkombinat, die die WM mit einer konstanten Serie auf Platz 32 beenden konnten.Gesamtergebnisse, Amateur-Wertung und viele Fotos u.a. hier.
Frederike Lubs konnte sich mit einem Sieg in der zweiten von sechs Wettfahrten den 6. Gesamtrang erkämpfen. Lovis Bollmann, Theo Steinbrückner und Eleonora Walther landetet dicht zusammen auf den Rängen 17, 18 und 19, dicht gefolgte Juli Bollmann auf Platz 22. Auch Hannh Schuldt segelte mit Platz 29 in die erste Hälfte der 68 Starter aus ganz Mecklenburg-Vorpommern. Eine respektables Ergebnis erreichte auch Maxim Tirschmann auf Platz 39. Mit dabei war auch unsere derzeit jüngste Regattaseglerin. Für Alicia Tirschmann, 7 Jahre, war es nach Röbel die zweite Regatta, in der sie sich bravurös über den Kurs gekämpft hat. (Was habt ihr in dem Alter gemacht?) ;-)
Alles in allem, konnte man bei Brandy sehen, dass er ganz zufrieden mit der Mannschaftsleistung seiner Schützlinge war, auch wenn der ein oder andere noch … naja … egal. ;-)
Hier das komplette Ergebnis von der Regatta zur Sommersonnenwende in Rerik.
Hier die bisher Führenden als Bildergalerie!
- La Familia (Yardstick 2)
- Stubber (Yardstick 3)
- Slippery when wet (Yardstick 1)
- Mañana (ORC)
- Christian Radicke im Laser (Jollen)
Großes „Danke schön“ an alle Startverantwortlichen und natürlich an Holger für die Auswertung.
Hier die kompletten Zwischenergebnisse nach 7 Wettfahrten.
Felix Streckenbach berichtet von seiner Erfahrung von „Giraglia Rolex Cup“ im Mittelmeer:
[fs] Vom 12. Bis 20. Juni fand der Giraglia Rolex Cup 2015 statt. Mit über 250 gemeldeten Teams konnte in diesem Jahr ein Teilnehmerrekord verzeichnet werden. Nachdem ich in Nizza gelandet war, ging es zuerst per Zug nach San Remo. Dort traf ich auf das Team und das Boot, die Marten 49 „Moana“. Im Jahr 2011 durfte ich schon einmal auf diesem tollen komplett aus Carbon gebauten Performance Cruiser segeln. Das Speedpotential entspricht etwa dem von unserer ehemaligen GP42 „Imagine„, allerdings findet man unter Deck nicht eine große schwarze Höhle, sondern Küche, Dusche und bequeme Betten.Am 12. Juni starteten wir dann um Mitternacht nach einem tollen Feuerwerk zu einer Mittel/Langstrecke von ca. 60sm nach St. Tropez, vorbei an Monte-Carlo, Nizza und Cannes. Anschließend segelten wir vor St- Tropez 3 Tage lang Coastal Races. Zum Abschluss fand die legendäre Rolex-Party statt, welche die hohen Erwartungen sogar noch übertraf! Am nächsten Tag war dann der Start der Langstrecke von ca. 240sm. Über das nördliche Ende von Korsika, dem sogenannten Giraglia Rock, ging der Kurs nach Genua. Bis zum Giraglia Rock sind wir als einzige einen deutlichen Südbogen gefahren und könnten als 3. um den Felsen fahren. Den anschließenden Nordwestbogen hätte man nicht so krass fahren dürfen, deswegen haben wir auf den letzten 25sm dann ordentlich Zeit verloren. Am Ende waren wir nach ca. 48h im Ziel.
Die tollen Küsten von der Côte d’Azur und Korsika, Sonne satt, floureszierendes 3000m tiefes Wasser, fliegende Fische, Delfine am Bug und sogar Wale in unmittelbare Nähe machten das Segeln wirklich unvergesslich. Angekommen im Genua ging es vorbei an dem Wrack der Costa Concordia zum Yachtclub Italiano, wo die Teams begrüßt wurden. Nach der Abschlussparty hieß es dann: Koffer packen, Tschüß 30 Grad und T-Shirt-Segeln. Auf geht’s zurück ins kühle Deutschland!
Am Ende waren wir über die gesamte Serie gesehen 9. von 27. Bei der Langstrecke hatten die schnellen Boote in IRC A nicht viel zu melden auf Grund der Flauten. Die TP52 komplett mit Profis besetzt wurde 39. von 150. wir 63. Also muss man zufrieden sein damit …
Alle Fotos von Rolex/Carlo Borlenghi (www.regattanews.com).
Ergebnis vom Offshore Rennen (Saint-Tropez – Giraglia – Genua).