Erst die Boddenetappen, dann das Boddensolo und letztendlich auch das Blaue Band vom Greifswalder Bodden – außer den Mittwochsregatten mussten eigentlich alle größeren Kielboot-Regatten in Greifswald auch in diesem Jahr leider wieder ausfallen. Teils wegen der Planungsunsicherheit, die ja alle Veranstaltungen immernoch wegen der Pandemie betrifft, teils aber auch weil die Last der Vorbereitung und Durchführung mittlerweile nur noch auf wenige Schultern verteilt ist. Wenn man mit den Organisatoren spricht, heißt es eigentlich immer, dass weitere engagierte Helfer benötigt werden.
Wer also hofft, nächstes Jahr wieder „normal“ um die Wette segeln zu können, darf sich gern mal bei David, Micha oder Tim melden. Hilfsangebote für alle Bereiche sind eigentlich für alle Regatten immer gern gesehen.
Großes Regattageschehen wird es nun zum Saisonausklang aber doch noch in Greifswald geben. Nachdem der Boddenpokal im Frühjahr verständlicherweise abgesagt wurde, findet die große Jollenregatta für Optis, Laser und 420er nun am kommenden Wochenende, 25. und 26. September, statt. Ein großes Aufgebot von Vereinsmitgliedern und Eltern ist dabei für einen reibungslosen Verlauf an Land und auf dem Wasser am Start. Erwartet werden etwa 120 Segler:innen aus MV und den umliegenden Bundesländern. Zuschauer sind dabei immer wollkommen.
Meldelisten, offiziellen Dokumente und Ergebnisse für die Jugendregatta gibt es auf der Eventseite bei manage2sail. Infos und hoffentlich wieder ein bisschen Live-Berichterstattung vom Wasser gibt’s wie in den letzten Jahren über den Telegram Kanal.
Der gleichzeitg stattfindenede Citylauf am Samstag rund um die Gelände der Segelvereine wird dabei eine spannende zusätzliche Herausforderung. Ab um 9.00Uhr ist jedenfalls der Yachtweg für die Laufveranstaltung mit etwa 1000 Teilnehmer:innen gesperrt.
Zwei Starboote mit Greifswalder Besatzung haben vom 4.-11.9. an der Weltmeisterschaft im Rahmen der Kieler Woche teilgenommen: Phillip Kasueske mit Michael „Muschel“ Schulz und Jolanda mit Ehemann Chris Engel, die mittlerweile jungen Eltern sind. Unsere ehemalige 420er Spitzenseglerin berichtet von einer Regatta, bei der sie als einzige Frau gegen große Segler mit gewichtigen Name angetreten ist, die zumindest vor der Regatta noch ein bisschen ungläubig geschaut haben.
Einige große Namen des Segelsports waren in Kiel am Start.
Vor drei Jahren haben wir uns aus Spaß auf das Starboot gesetzt, einfach um diese besondere Bootsklasse einmal gesegelt zu sein. Und daraus ist doch viel mehr geworden, jetzt sogar eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Kiel. Für die Starboot-Klasse war das schon etwas ungewöhnlich: Zuerst die Tatsache, dass ich als einzige Frau mitgefahren bin und dazu unser geringes Gewicht. Beim Einwiegen hatten wir auf jeden Fall keine Probleme. ;-)
Aufmarsch der Nationen, Jolanda darf die Flagge der Klassenvereinigung tragen.
Unser Ziel war eigentlich nur die erste Hälfte zu erreichen und das erschien für uns schon aufgrund des Gewichtes schwer. Aber direkt in der ersten Wettfahrt haben wir mit einem 16. Platz ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Eine kleine Anekdote dazu: Vor dem Rennen hat mich mein Mann Chris gebeten, nicht bei den schnellsten Startern zu starten. Tja, das hat nicht so ganz geklappt. Direkt in Lee der neue Weltmeister Diego Negri und in Luv über uns Dr. Hubert Merkelbach (der intern. Klassenpräsident), aber da war nunmal die perfekte Startposition und von der Geschwindigkeit konnten wir bei dem wenigen Wind auch lange sehr gut mithalten.
Am zweiten Tag war ein wenig mehr Wind und wir hatten etwas Pech. Beim ersten Start ist das Pinnengelenk im Ausleger gebrochen (wir hatten zum Glück einen zweiten Ausleger dabei) und beim zweiten Start ist die Großschotklemme und der Backstagblock gebrochen. Das ist sehr unglücklich gewesen, vor allem wenn man bedenkt, das der Mast nur durch diese Blöcke gehalten wird. Die Ergebnisse des Tages waren 43 und 48.
Jolanda und Chris bei der Starboot-WM.
Am nächsten Tag sind wir mit 3-4 kn Windgeschwindigkeit 2 h zu unserem Regattagebiet gefahren und kaum waren wir da, hat der Wind ordentlich aufgefrischt. Abends haben wir gesehen, dass in den Spitzen 28 kn waren. Da hatten wir natürlich mit unserem geringen Gewicht keine Chance die Geschwindigkeit mitzuhalten. Dafür hat im zweiten Rennen der Wind dann wieder aufgehört und wir konnten uns im Rennen vom ca. 30 Platz durch gute Vorwindtaktik auf den 7. Platz vorarbeiten. Kurz vor dem Ziel haben wir sogar den späteren drittplatzierten Österreicher Johann Spitzauer überholt. Ein wirklich unbeschreibliches Gefühl bei den ganzen Olympiateilnehmern, Welt- und Europameistern vorne mitzufahren.
Am letzten Tag kam dann noch ein 21. Platz dazu, was am Ende zu dem Gesamtplatz 26 von 82 Teilnehmern geführt hat. Damit hat niemand gerechnet und auch wir nicht. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmal bei Arnd Glunde vom Flensburger Segel-Club für die Bereitstellung des Bootes, der Segel und der vielen Trainings- und Bastelstunden bedanken.
Phillip Kasueske und Michael „Muschel“ Schulz. Da war der Fuss noch heil.
Phillip und Michael sind noch besser gesegelt. Sie haben am Ende Platz 15 ersegelt, obwohl sich Michael am vorletzten Tag schon seinen Fuß sehr stark verletzt hat und am letzten Tag nicht segeln konnte. Eine sehr starke Leistung!
Wir haben bei diesem Event sehr viel Ehrgeiz entwickelt und wollen auch weiter in der Star Klasse aktiv bleiben. Dieses sportliche und auch traditionsreiche Boot macht nämlich so viel Spaß zu segeln und ist einfach sehr herausfordernd.
Nach der Landesjugendmeisterschaft ging es im Regattakalender unserer Opti-Segler:innen ohne Pause weiter. Am folgenden Wochenende waren zwei Opti-A Segler beim Inter Cup in Warnemünde. Bei der großen Welle vor Warnemünde konnte man aber nicht so richtig erkennen, wer die beiden waren und welche Endplatzierung dabei für sie rauskam. ;-) Trotzdem mutig und die Jungs hatten ihren Spaß!
Bei Sturm aus Nordwest vor Warnemünde ist immer eine Herausforderung.
„Premiere, Finale und Jubiläum“ war dann das Motto des 45. Freundschaftspokal in Hohen Viecheln am Schweriner Außensee eine Woche später. Venia startete zu Ihrer ersten Regatta überhaupt und ihr Bruder Liam erstmalig in Opti A. Für Maxi und „Buddel“ war es das letzte Mal bei den Bs. Lukas (12 Jahre) startete zu seiner 50. Regatta, an dem Ort, an dem er auch seine erste gefahren war.
Aber auch der sportliche Erfolg stimmte: In der ersten A-Regatta in einer Wettfahrt den 3. Platz zu belegen, kann Liam als großartige Leistung verbuchen. Am Ende reichte es für Platz 18. Auch der insgesamt 11. Platz für Lukas kann sich sehen lassen. Die angehenden A-Segler wurden ihrer Favoritenrolle in ihrer letzten B-Regatta mit dem Gesamtsieg (Buddel) und dem dritten Platz (Maxi) gerecht. Für Venia reichte es in der ersten Regatta noch nicht ganz für die erste Hälfte, anders als bei Linus (6.) und Hannes (14.).
Ein Bericht von Nicole, 49erFX-Vorschoterin von Giulia:
Das Jollenereignis für junge und jung gebliebene Jollensegler/innen fand am 02.09.2021, Donnerstag Nachmittag, vor den Toren Greifswalds statt. Sonnenschein und blauer Himmel, ein schöner Spätsommertag. Der Blick auf das Regatta-Revier um 15 Uhr: große spiegelglatte Flächen, vereinzelt leichtes Kräuseln. 15.27 Uhr kommt von Philipp die Nachricht: „… bin optimistisch, dass wir nachher eine schöne sanfte Brise haben werden…“. Sein Optimismus erfüllte sich – pünktlich zum Start kurz nach 17 Uhr kam dann die leichte Brise.
Das Konzept dieser lockeren Veranstaltung ist einfach. Alles findet im Rahmen des normalen Jugendtrainings statt, sodass kein Extra-Aufwand entsteht. Up and down, zwei kurze Runden, Startzeit 2 Minuten, 4 Wettfahrten. Auswertung nach Yardstick, der Sieger gewinnt. :-)
Am Start ware 13 Boote, davon ein ILCA 7 (ex Laser Standard), drei ILCA 6 (ex Laser Radial), fünf ILCA 4 (ex Laser 4.7), eine Europe, ein Laser Bahia, ein 49erFX und ein 505er. Eine schöne Flotte, die sogar noch um einiges größer sein könnte, wenn man z.B. an die vier 420er, die vier /fünf weiteren ILCAs/Laser und einige andere Jollen denkt, die an diesem schönen Nachmittag leider an Land geblieben sind. Der „extra“ aus Hamburg (!) eingeflogene Wettfahrtleiter Mattes und Julia als seine Assitentin haben die lockere Veranstaltung auf dem Wasser gemanaged.
Es hat richtig viel Spaß gemacht (!!!) und war für uns „alte Frauen“ (Giulia 32 und ich 46) das erste Mal unter Regattabedingungen (sind seit Juni 2020 ein Team). Natürlich wäre eine bessere Platzierung schön gewesen, aber immerhin sind wir nicht letzte geworden. Wir wollten dieses Jahr eine Regatta segeln, das Ziel haben wir erreicht. Ich hoffe, wir können nächstes Jahr mal bei einer richtigen 49erFX-Regatta mitsegeln, ich habe Blut geleckt :-). Aber es hängt davon ab, ob Giulia nächstes Jahr weiterhin hier noch Zeit zum Segeln hat – wir hoffen, dass wir weiter ganz oft 49er segeln und trainieren können. Wie sagte sie mal: „49er segeln ist eine Droge.“ – ich bin süchtig geworden.
Zum Schluss wurde noch berichtet, dass Tim bei seinem Laser (ILCA 6) den Proppen vergessen hatte und so mit ca. 100 Liter Wasserballast unterwegs war. :-)
Theresa pirscht sich mit einem erneuten Knaller immer weiter an die Weltspitze heran und zeigt damit, dass die Erfolge der vergangenen Jahre kein Zufall waren. Und sie macht deutlich, was man mit festem Willen und Fleiß alles erreichen kann.
Der Sommer neigt sich nun dem Ende, aber die Segelsaison ist noch nicht vorbei.
Für mich startete das verspätete Regattajahr mit dem Europa Cup in Warnemünde Mitte Juli. Der erste Wettkampf nach gut einem dreiviertel Jahr. So ging es wohl den meisten, die den ersten Regatten 2021 entgegen fieberten.
Für mich lag der Fokus in der ersten Jahreshälfte überwiegend auf meinen Abiturprüfungen, daher konnte ich leider nicht so viel segeln wie in den vergangenen Jahre. Außerdem musste ich Anfang Mai auch noch einen Zwangspause einlegen, da ich mir beim Athletiktraining den Fuß verletzt hatte. Umso größer war dann jedoch die Vorfreude auf die Wettkämpfe.
Noch etwas eingeschränkt durch meine Verletzung reichte es nach vier anstrengenden Renntagen leider nur für Platz 9. Jedoch konnte ich über den kompletten Wettkampf hinweg sehr konstant meine Leistung abrufen und bei allen Winden vorn mitsegeln.
Nach einer kurzen freien Phase ging es dann auch schon in die nächste Vorbereitung. Eine Woche segeln in Schilksee mit anschließender Reise nach Polen für meine letzte Weltmeisterschaft im Juniorenbereich. In Gdynia testeten wir dann noch einige Tage das Revier aus, bevor am 21.08. die Rennen starteten.
Am ersten Tag hatten wir sehr leichten Wind, der leider auch nicht besonders stabil war, sodass man von der einen Kreuzseite überhaupt nicht an kam. Trotz guter Starts ersegelte ich keine guten Ergebnisse. An den darauffolgenden Tagen bekamen wir wunderbare Bedingungen mit schönen Wellen aus Nordost. All die vielen Trainingsstunden vor Warnemünde machten sich so bezahlt.
Zum Ende der Woche war das Wetter uns leider nicht mehr wohlgesonnen, sodass wir aufgrund von extrem instabilen Bedingungen die letzten drei Rennen nicht einsegeln konnten.
In der Weltspitze angekommen – Theresa ganz rechts.
Abgesehen vom ersten Tag konnte ich erneut eine super konstante Serie einfahren, was sich auszahlte. Ich konnte mein letztes Juniorenjahr mit einem 6. Platz bei einer Weltmeisterschaft beenden.
Es ist einfach so unglaublich, wenn man merkt, dass sich das Training auszahlt und man auf immer höherem Niveau vorne mitsegeln kann.
Das erfolgreiche Greifswalder Opti-Team am Strelasund. Von links: Liam, Maxi, Buddel, Lukas, Hannes, Max. Vorn: Flora.
Auf dem Strealsund gab es schon lange keine Jugendregatta mehr. Mit der Ausrichtung der Landesjugendmeisterschaft 2021 in Altefähr hat sich das nun endlich wieder geändert und alle waren begeistert. Tolle Location, schöne Aussicht auf die Skyline von Stralsund und ideale Zuschauerbedingungen für die Eltern und Fans. An Land gelang dem Verein „Sail und Surf“ in Altefähr damit eine tolle Veranstaltung, die auf dem Wasser in guter Zusammenarbeit vom Segel-Club Ribnitz gewuppt wurde.
Platz 1, 3 und 4 – das war die herausstechende Ausbeute der Greifswalder Segler in der Klasse Opti-B. Mit guten Starts und einer konstanten Serie konnte sich Liam Bernstein überlegen den Landesjüngstenmeistertitel in der Klasse ersegeln. Mit Platz 3 für Maxi Kiessling und Platz 4 für Jan Matthis „Buddel“ Busch hat die Greifswalder Riege obendrein der Klasse überzeugend seinen Stempel aufgedrückt.
Landesjüngstenmeister 2021 Liam Bernstein.
In Opti-A kämpfen sich Lukas und Max weiter nach vorn. Momentan noch im Mittelfeld wissen die beiden (und die Trainer), dass da noch ein bisschen Arbeit vor ihnen liegt um ganz an die Spitze zu segeln. Aber tolle Einzelergebnisse als Lichtblicke gibt es da durchaus schon. Also weiter kämpfen!
Franziska Lang und Nori Walther war die beste Greifswalder 420er Crew auf Platz 6. Damit waren sie zwar – wie immer bescheiden – zufrieden, wissen aber insgeheim selber, dass da noch Luft nach oben ist. Im vergangenen Jahr hatten sie sich immerhin für die hart umkämpfte Europameisterschaft qualizifiert, die dann schließlich der Corona-Einschränkungen in Italien zum Opfer gefallen ist.
Darüber hinaus waren mit Maxim/Alicia, Johann/Basti und Adele/Katharina drei weitere Greifswalder 420er Crews bei der LJM am Start. Mit einigen Neueinsteigern und nun insgesamt fünf Teams ist die Trainingsgruppe damit so stark wie lange nicht. Das gibt dann sogar schon mal Transportprobleme. :-)
Bei den Laser Radials hat Finn Langner den dritten Platz in der U16 Wertung belegt. Jorn Köppe landete in der Gesamtwertung auf Platz 12 und damit einen Platz vor Finn. Auch Agnes hat sich im Vergleich zum Vorjahr (erste Regatta) nach vorn gearbeitet. Mehr Wind liegt ihr aber deutlich besser.
Die Ergebnisse bei den Laser 4.7 waren für die Greifswalder Jugendsegler sehr durchwachsen. Alle drei Starter:innen hatten dabei ihre wirklich guten Momente und konnten wie so oft sehen, dass „die anderen“ auch nur mit Wasser kochen. Am Ende landete Max Engel auf Platz 8, Michel Qual auf Platz 10 und Rita Riesebeck auf dem 18. Platz. Michels Sieg in der 3. Wettfahrt wurde im Team immerhin frenetisch gefeiert. Er ist damit einer der wenigen Landesmeisterbesieger. ;-)
Insgesamt hat die LJM in Altefähr ein mal mehr deutlich gemacht, dass die Gemeinsame Jugendabteilung vom Akademischen Seglerverein zu Greifswald, Greifswalder Yachtclub und Yachtclub Wieck funktioniert und lebt. Die Trainingsgruppen wachsen. Hier und da wird sogar schon mal das Bootsmaterial knapp. Und beim normalen Wochentraining sind mittlerweile über 10 Übungsleiter:innen am Werk.
Ziemlich genau vor 2 Jahren waren wir das erste Mal an Bord unserer TP52. Die stand damals noch komplett in Folie eingeschweißt und ohne Kiel und Ruder in einer Halle in Nordspanien. Nun, 2 Jahre und etliche Corona-Lockdowns später haben wir tatsächlich mit einem Team von 15 Leuten an der ORCi WM in Tallinn teilgenommen. … weiter lesen.