Vor zwei Wochen fand der diesjährige Hanse Cup statt. 56 Yachten nahmen dieses Jahr an der viertägigen Veranstaltung teil. Der Kurs führte wieder rund Rügen mit Zwischenstops in Stralsund, Vitte, Sassnitz und zurück zum Starthafen Greifswald. Es gab 5 Gruppen, von Hanse 291 bis 575 war alles dabei und es gab es natürlich viele Gewinner. Allen voran Relax de Luxe von Dietmar Wendel, die nicht nur überlegen alle Etappen in der Gruppe 3, sondern auch die Gesamtwertung aller Yachten nach berechneter Zeit gewann. Glückwunsch dazu!Eine kleine, aber besondere Nebengeschichte in diesem Jahr war die Zusammenarbeit der HANSE YACHTS AG mit der Gemeinsamen Jugendabteilung der Greifswalder Segelvereine. Die Werft stellte für die Regatta eine Hanse 385 zur Verfügung und so bekamen Greifswalder Opti- und 420er Segler und engagierten Eltern die Möglichkeit ins Regattageschehen mit solch großen Yachten rein zu schnuppern. Unterstützt wurden sie auf der “Senfkuh” von zwei Jugendtainern und Mitgliedern der Greifswalder Segel-Bundesligamannschaft.
Auf der ersten Leichtwindetappe konnte die Crew gleich einen 6. Platz in der hart umkämpften Gruppe 3 einfahren. Die top ausgerüstete, dafür aber knapp 8 Tonnen schwere Yacht lief also besser als erwartet – sogar platt vorm Laken. Die Überraschung, dass auch Ofen, Warmwasseranlage, Badeplattform, 200l Diesel und volle Wassertanks kein Hinderniss für erfolgreiche Leichtwindwettfahrten sind, wurde dann in der nächsten Wettfahrt westlich vor Hiddensee bestätigt. Bei keinem bis gar keinem Wind hatte sich die “Senfkuh” kontinuierlich unter Land nach vorne geschaukelt und konnte sogar einen 3.Platz feiern. Und das nach den Gerüchten, dass das Schiff nur bei viel Wind fährt. Vor versammelter Gesellschaft auf Hiddensee nahm Optisegler Timo Neudert aber die kleine Trophäe als deutlichen Gegenbeweis entgegen.
Auf der Etappe nach Sassnitz hat die Mannschaft dann wohl zu laute Reggae Musik über die fette Anlage gehört … oder hat der riesige Plotter und die Navi-Anzeigen zu viele Funktionen und schöne bunte Bildchen angezeigt … oder war einfach nur die tolle Natur an Steuerbord schuld? Auf jeden Fall war da “nur” ein 8. Platz drin. Aber das war natürlich sowieso nur die mentale Vorbereitung für die letzte Etappe zurück nach Greifswald. Bei 15-22 Knoten aus Südwest stand nämlich am letzten Tag eine lange Kreuz über den Greifswalder Bodden an. Und die sollte zum Offenbarungseid werden. Denn man konnte nur staunen, wie die “Senfkuh” durch die bekannte kurze/steile Boddenwelle auf einmal los stampfte und alles rechts und links liegen ließ. Von den gleich großen Yachten mal gar nicht zu sprechen, lieferte sich die gut 11m lange Yacht einen Kampf mit den ganz großen, winkte großzügig 47Fußer vorne durch und wurde letztlich Zweiter hinter der wieder mal unschlagbaren Relax de Luxe. Auf einmal sorgte nicht mehr nur das “Smart Mooring System” für Gesprächsstoff, sondern auch die Upwind-Performance ab 18 Knoten Wind!Bei der abschließenden Siegerehrung wurde die außergewöhnliche Crew der Jugendabteilung als Gesamtvierter der Gruppe 3 gefeiert. Und als krönenden Abschluss überreichte der Oberbürgermeister sogar noch den Wanderpokal für die beste Charteryacht des diesjährigen Hanse Cups. Fährt ja also doch ganz gut diese Hanse 385!
Die Jugendsegler, Eltern und ehrenamtlichen Trainer bedanken sich bei HANSE für die Möglichkeit bei dieser tollen Veranstaltung teilzunehmen und freuen sich über die Zusammenarbeit und Unterstützung – hoffentlich auch im nächsten Jahr, wenn die besten Greifswalder Jungtalente nicht gerade wieder zur Landesjugendmeisterschaft unterwegs sind.