Brandy
Nachdem die Regattasaison für unsere Jüngsten bereits am 1. und 2. April in Ribnitz eröffnet wurde, hat sich die Opt-Gruppe der GJA Greifswald in den Osterferien auf den Weg in wärmere Gefilde gemacht. Eine Woche Training und ein großes Event stehen auf dem Programm. Brandy hat eine “Postkarte” geschickt:
Nach einer anstrengenden, fast zweitägigen Anreise aus dem kalten Deutschland sind wir bei herrlichem Sonnenschein am Samstagnachmittag glücklich und müde an der nördlichen Adria, in Portorož (Slovenien), angekommen. Wie immer hieß es: Boote auftakeln, Motorboot zu Wasser lassen und das Quartier zu beziehen, das sehr idyllisch auf dem höchsten Berg von Portorož mit perfekter Rundumsicht liegt (s. Foto, von links: Johann Kießling (ASV), Finn Langner (ASV), Franzi Lang (GYC), Juli Bollmann (GYC, ROYC), Nori Walther (YCW), Lukas Breitsprecher (ASV); Lovis Bollmann (GYC, ROYC) ist krankheitsbedingt auf dem Foto nicht dabei).
Am nächsten Tag (Sonntag) startete unser Trainingslager mit den Optis aus Schwerin, Rostock und dem Landeskader MV. Die Tage beginnen mit dem Frühsport um 7 Uhr, anschließend Frühstück und Umziehen für den Trainingstag. Um 10 Uhr treffen sich alle für die Einweisung/Auswertung des Trainings und sind um 11 Uhr auf dem Wasser. Auf dem Plan stehen Regattastart und Kurse, nachmittags mit Wertungsregatten zu denen sich auch Trainingsgruppen aus anderen Ländern z.B. Aserbaidschan und Österreich gesellen. Damit sind beim Training mehr Optis als bei den meisten Ranglistenregatten in MV.
Am Freitag beginnt dann die Easter Regatta Portorož mit 500 Teilnehmern (Bericht folgt).
Euer Brandy
Die Kinder und Jugendlichen trainieren ja schon seit ein paar Wochen wieder auf dem Greifswalder Bodden. Seit wenigen Tagen liegt nun auch die erste Yacht in Wieck auf seinem Liegeplatz. Eine neue Webcam (vom StALU) zeigt die einsame X-332, die im Winter von Familie Müller auf die Regattasaison vorbereitet wurde. Da ist jemand motiviert! :-)

Für Live-Bild hier klicken (wird alle 2 Minuten aktualisiert).
Hier noch ein paar Zeilen von den Streckenbachs vom letzten Sydney-Hobar-Race, die auch schon auf der Imagine Facebook-Seite zu lesen waren. Mittlerweile stehen sie mit ihrem eigenen Boot wieder auf der Meldeliste für das Fastnet Race im kommenden Juli. Wir können gespannt sein.
Das Sydney-Hobart-Race war eine unvergessliche Erfahrung.
Theo segelte auf “Hollywood Boulevard” mit einer Geschwindigkeit von bis zu 31,4 Knoten durch die pechschwarze Nacht. Felix und Holger steuerten die X41 “Patrice Six” zwar “nur” mit knapp 20 Knoten Speed, aber mit mindestens genauso viel Adrenalin durch die großen Wellen der Bass-Strait bis nach Hobart.
Die diesjährige Ausgabe [2016] war das schnellste Rennen aller Zeiten. Am Start zählten wir 12 Helikopter in der Luft. Hunderttausende Menschen verfolgten das Geschehen im Sydney Harbour und Millionen Segelbegeisterte waren vor den Bildschirmen zuhause live dabei.
Angekommen in Hobart auf der wunderschönen Insel Tasmanien herrschte bis einschließlich Silvester eine atemberaubende Stimmung. Segelverrückte Australier und Fans aus aller Welt hießen jedes einzelne Team wie einen Sieger willkommen. So etwas haben wir noch nie erlebt. Es herrschte wirklich eine super Stimmung im Race Village und vor allem im legendären Pub “Customs”. Zwischendrin durften wir auch noch einen ausgiebigen Blick auf das schnellste Boot des Rennens “Perpetual Loyal” werfen.
“Hollywood Boulevard” vor Cape Raoul ist das Cover-Foto des offiziellen Abschlussvideos. In Minute 1:13 wird “Patrice Six” Skipper Shaun Lane interviewt und bei 2:04 steuert Felix die X41 kurz vor dem Ziel.
Juli Bollmann (10) war am Sonntag, 5. März, zusammen mit den Rostocker Opti-Seglern zum ersten Training in Warnemünde. Damit dürfte sie die erste Greifswalderin sein, die dieses Jahr auf der Ostsee gesegelt ist. Oder?
Nun liegt die Melges 24 Weltmeisterschaft in Miami schon wieder ‘ne ganze Weile zurück. Hier gibt’s aber nun endlich noch ein paar bewegte Bilder, die einen kleinen Eindruck von unserem Abenteuer geben sollen. Die Vorgeschichte dazu gab’s hier.
Es waren ja schöne Köder, die uns die Amis da im Vorfeld vorgeworfen hatten: Sommer, Sonne, Sonnenschein Ende November/Anfang Dezember, rasante Sportboote auf der großen Ozeanwelle, 25°C Wassertemperatur, Latino Nightlife und naja … Weltmeisterschaft eben. Und genauso sah es vor Ort aus!
Die ersten Tage nach dem Flug und der 26-Stunden-Autofahrt haben wir in Miami bewusst ruhig angegangen. Wir haben uns in Miami Beach und ein bisschen auf den umliegenden Privatinseln umgesehen, haben mit den Stralsunder Sputnik-Jungs zusammen das Spektakel beim einem NBA-Basketballspiel bestaunt und haben natürlich auch das Boot so gut es geht vorbereitet. Ein bisschen hat sich da unser Schicksal schon angedeutet, aber man hofft ja doch immer auf das Beste. Und so waren die ersten Trainingstage wirklich ein Traum: 15-20 Knoten auflandiger Wind mit großer langer Atlantikwelle bei 20-25°C Luft- und Wassertemperatur. Es scheint, als wurde die Melges 24 genau dafür vor 25 Jahren designed. Der lange Run in dem Video ist aus dem Practice Race an unserem zweiten Segeltag.
Am ersten Regattatag mussten wir uns dann aber erstmal finden – sowohl in der zwei-sprachgien Crew als auch in den ähnlichen Bedingungen vom Vortag. Hätten wir doch mal bei 6 Bft. aus NO in Sassnitz trainieren sollen? Naja,… ! Sportlich gesehen war es dann am zweiten Regattatag eigentlich schon vorbei als wir vor der ersten Tageswettfahrt mit wackelndem Kiel wieder reinfahren mussten und den Tag unterm Kran verbracht haben. Für den leichten Wind am dritten Tag war die Reparatur gut genug, aber ein Tauchgang am Abend hat nix gutes ahnen lassen. Aber immerhin hatten wir zwei tolle Rennen im Sack und konnten uns wieder mal mit einem “Na siehste, geht doch!” schmücken. (irgendwo in der ersten Hälfte). Der Tracker in Rennen 8 hat uns sogar ne ganze Weile nach dem Start als führendes Boot gezeigt. Unsere “15 minutes of fame” hatten wir also auch. :-)
Tja, und der vierte Regattatag war dann nach einer wiederholten morgendlich Kran-Session schon wieder vor dem ersten Tagesrennen vorbei. Die Notreparatur hat nicht gehalten, vor allem nicht in dieser großen Atlantikwelle. Im Video sieht man kurz den wackelnden Kiel – und das war nur bei einer kleinen Motorbootwelle auf der Fahrt vom Regatta-Kurs durch die Lagune zum Hafen. Naja, somit haben wir dann schweren Herzens eingepackt und den nächsten Tag in Miami Beach verbracht. Schon komisch, wenn man am Horizont die Flotte bei den letzten Wettfahrten sieht.
Trotzdem hatten wir insgesamt aber ein tolle Zeit in Miami. Wir waren locker und haben viel gelacht. Wir hatten mit Phil einen engagierten und motivierten Partner in diesem Unterfangen. Über die Kielbox hat er sich selber wohl am meisten geärgert und mittlerweile hat er sich sogar schon ein neues Boot gekauft. Katya, die erst seit einem halben Jahr segelt, hat wahnsinnig schnell gelernt und das umgesetzt, was wir ihr in unserem gebrochenen Englisch erklärt hatten. In der Downwind-Sequenz kann man ihre Begeisterung bei der Sache sehen! “We were going fast!” ;-)
Am Tag nach der Siegerehrung haben wir dann noch einen Abstecher nach Key West gemacht, dem südlichsten Punkt der USA am Ende der Inselkette der Florida Keys. Dort haben wir den zweiten Advent bei schönstem Sommerwetter in karibischen Atmosphäre genossen, bevor wir am nächsten Tag die lange Rückreise nach Texas angetreten haben. Auf dem Weg haben wir noch einen Zwischenstop in New Orleans eingelegt und einen Tag später in Houston wieder Auto und Boot übergeben. Nach dem fixen Sprung über den Atlantik und Frühstück in Heathrow waren wir wieder voll in der frostigen deutschen Adventszeit zurück.
Im Rückblick war es also ein verrücktes Abenteuer für uns, angefangen bei der Online-Annonce von Phil, der daraufhin im vergangenen Sommer die Schwedischen Meisterschaft mit uns gesegelt ist und dann dieser unvergessliche Trip zur Weltmeisterschaft in die USA. So verbindet Segeln die Menschen der Welt.
Philipp
In den Winterferien laden die Landestrainer von MV traditionell die besten jungen Talente des Landes zum Trainingslager nach Südfrankreich ein. Dieses Jahr waren Theresa Wierschin im Laser Radial und Theo Steinbrückner im Laser 4.7 mit dabei. Theo (13) ist erst letztes Jahr aus dem Opti umgestiegen und macht sich immer besser bei den “Großen”. Ein kleiner Eindruck von Training gibt er uns hier:

Die Trainingsgruppe der Laser 4.7 aus MV in Südfrankreich.
Am Freitag dem 5.Februar war es endlich soweit, das erste Segeltraining für dieses Jahr stand für mich bevor. Von Rostock ging es 20 Stunden mit dem Auto nach Hyères in Frankreich. Am Samstagmorgen als wir endlich angekommen sind, hieß es erst einmal Boote abladen, Zimmer beziehen und ein bisschen einleben. Da ich von Sonntag bis Dienstag ein Magendarminfekt hatte, konnte ich nicht mitsegeln was ziemlich frustrierend war. Doch am Mittwoch ging es dann endlich aufs Wasser. Zwei Einheiten mit jeweils zwei Stunden segelten wir. Danach gab es noch ein bisschen Ausgleichstraining und zwar Volleyball. Bis Sonntag war der Ablauf nicht wirklich anders. Frühsport, Segeln, Volleyball. Doch wegen Windgeschwindigkeiten bis zu 40 Knoten war von Sonntag bis Dienstag kein Segeltraining.

Theresa in Hyères.
Der Montag wurde dann der freie Tag, doch außer einkaufen und ausruhen taten wir nicht viel. Als es dann Mittwoch wieder aufs Wasser ging, hatte sich der Wind schon wieder etwas beruhigt. Warme Temperaturen und guter Wind machten den Donnerstag zu einem guten Trainingsabschluss. Freitag gegen 10:30 Uhr fuhr das letzte Auto vom Hof des Hotels ab und am Samstag um 6 war ich zur Qual meiner Eltern, die mich aus Rostock abholen mussten, wieder in Rostock.
Dieses war das erste Trainingslager dieser Art für mich und ich finde alles in allem hat es sich gelohnt.
Theo
Einen Bericht vom SVMV mit mehr Fotos gibt’s hier.
Theo ist letztes Jahr erst aus dem Opti in den Laser umgestiegen. Das Video ist in einer Trainingseinheit im Herbst 2016 bei gutem Ostwind und einer langen Kreuz zur Bohrinsel Gahlkow entstanden.